Alles über das neue Windows 7, genau erklärt und mit vielen Anleitungen und Bildern.

Seit dem 22.10.09 ist das neue Betriebssystem von Microsoft da und die meisten Anwender und Betatester sind voll des Lobes für das neue Windows 7 genannte System.

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Microsoft rührt die Werbetrommel und geht dabei auch völlig neue Wege. In Art einer Tupperware-Party sollen versierte Benutzer Freunde zu einem Windows 7 Abend einladen und ihnen das neue Betriebssystem vorstellen. Als Lohn für so einen Abend winkt eine von Steve Balmer dem Chef von Microsoft unterschriebene Windows 7 Ultimate Version.

Das neue Windows 7 soll noch stabiler und schneller sein als alle seine Vorgänger. Microsoft legt diesmal sehr viel Wert auf die Meinung der Anwender und Betatester. Noch nie flossen so viele Anregungen schon vor dem Verkaufsstarte in ein Microsoft Betriebssystem ein.

Die Arbeit hat sich gelohnt. Viele Arbeitsschritte kann man jetzt sehr viel schneller und einfacher erledigen, was zu einem großen Teil in den „gefühlten“ Geschwindigkeitszuwachs einfließt.
Gefühlt deshalb, da viele Benchmarks keine oder nur innerhalb der Meßungenauigkeit liegende Geschwindigkeitsvorteile gegenüber den älteren Brüdern Windows XP SP3 und Vista SP2 anzeigen. Je nach Test soll Windows 7 aber doch schneller sein als die älteren Windows Versionen.

Aber nicht nur die gefühlte Geschwindigkeit wurde verbessert sondern auch ein neues Windows Display Driver Model (WDDM) in der Version 1.1 macht Windows 7 schneller als die Vorgänger. In der ersten Version des WDDM konnte eine Anwendung alle anderen bei der Grafikausgabe behindern wodurch lange Wartezeiten entstehen konnten in denen das System anscheinend nicht reagierte. Dieser Flaschenhals wurde mit dem neuen WDDM Model 1.1 behoben wodurch sich die Reaktionsgeschwindigkeit des Desktops gegenüber Windows Vista in manchen Fällen wesentlich flüssiger anfühlt.

Windows 7 Versionen

Auch bei den Versionen gibt es ähnlich viele wie bei Vista. Microsoft empfiehlt Windows 7 Home Premium für den Heimeinsatz, Windows 7 Professional für kleine Unternehmen. Die Versionen Ultimate und Enterprise haben den gleichen Funktionsumfang und unterscheiden sich nur in der Lizensierung. Windows 7 Enterprise gibt es nur im Zusammenhang mit einer Volumenlizenz, Ultimate hingegen auch als Einzellizenz.

Windows 7 installieren?

Die Minimalanforderungen von Windows 7 sehen bescheiden aus. Ein 1 GHz Prozessor, mindestens 1 GB RAM und 16 GB Festplattenplatz sind die offiziellen Anforderungen von Microsoft. Nur die 64 Bit Variante von Windows 7 verlangt nach mindestens 2 GB Arbeitsspeicher.
Wir haben entgegen diesen Anforderungen Windows 7 aber auch auf einer 8 GB SSD in einem Netbook installiert, danach bleibt dann nur noch 1 GB freier Speicher aber die Installation lief ohne Probleme durch.
Windows 7 muss zwingend auf einer Partition mit NTFS installiert werden. Es kann zwar FAT Partitionen lesen und beschreiben aber lässt sich nicht auf so einer Partition installieren.

Die Installation geht recht schnell von statten. Bei einem leeren Rechner kann sie schon in einer halben Stunde erledigt sein. Upgrades von Vista Systemen können aber je nach Umfang der auf Vista installierten Geräte und Software mehrere Stunden dauern. Unser Upgrade einer produktiv eingesetzten Vista Version dauerte demnach dann auch etwas mehr als 2 Stunden.
Sehr viel schneller kann man Windows 7 aber von einem USB Stick aus installieren, dabei kann das neue Windows schon in ca. 15 Minuten auf dem Rechner installiert sein.

Die Installation an sich braucht nur am Anfang und am Ende Benutzereingaben. Am Anfang, in welche Partition man sie installieren will, ob Upgrade oder Neuinstallation und am Ende dann noch die Zeitzone, den Lizenzschlüssel und die Aktualisierungseinstellungen.

Ein Upgrade geht nur von einer installierten Windows Vista Installation mit mindestens Service Pack 1 aus. Upgrades für Windows XP gibt es nicht, nur einen Umzugshelfer der Eigene Daten hilft auf ein neues Windows 7 umzuziehen. Eine Windows XP Lizenz reicht aber um mit einer Upgrade Version ein neues Windows 7 installieren zu können.
Wobei es kaum Sinn macht sich die teurere Upgrade Version zu kaufen wenn man für weniger Geld eine System Builder Vollversion bekommt mit der man auch Upgrades machen kann.

Was ist neu in Windows 7?

Taskleiste

02-Windows-7-Taskleiste-Icons_200.pngDie auffälligste Neuerung ist die neue Taskleiste. Sie ist etwas dicker als gewohnt, dafür haben dort jetzt quadratische Icons Platz. Diese enthalten auch nicht mehr den Fenstertitel und brauchen damit in ihrem quadratischen Design auch weniger Platz.
Es werden auch nicht mehrere des gleichen Programms nebeneinander angezeigt sondern nur noch eines für jedes Programm. Das man damit trotzdem schneller arbeiten kann liegt an den kleinen Vorschaufenstern, die erscheinen wenn man mit der Maus über ein Icon fährt. Hat man mehrere Instanzen eines Browserfensters z.B. geöffnet wird nur ein Icon angezeigt, aber wenn man mit der Maus über dieses Icon fährt werden von jedem der geöffneten Browserfenster Miniaturansichten angezeigt. Fährt man jetzt mit der Maus über so eine Miniaturansicht, wird auch gleichzeitig das entsprechende Fenster im  Vordergrund angezeigt. Ein Klick auf die Miniaturansicht bringt das entsprechende Fenster nach vorne. Ein Klick auf das Schließen Kreuz in der Miniaturansicht schließt das entsprechende Fenster.

01-Windows-7-Aero-Peek_200.png„Aero Peek“ nennt sich die Funktion mit der man in Windows 7 Fenster, die nicht im Vollbildmodus geöffnet sind anzeigen lassen kann indem man in der Taskleisten-Miniaturansicht die Maus auf dem entsprechenden Fenster stehen lässt. Alle anderen Fenster werden dann ohne Füllung angezeigt, nur die Rahmen werden angedeutet, was die Übersicht deutlich erhöht (funktioniert nur bei Fenstern, die nicht im Vollbildmodus geöffnet sind).

Fenster kann man in Windows 7 ganz einfach per „Aero Snap“ mit der Maus auf Vollbildgröße aufziehen oder wieder verkleinern. Man klickt mit der Maus auf die Titelleiste des Fensters, lässt die Maustaste gedrückt und schiebt es entweder in Richtung oberen Bildschirmrand oder wieder zurück. Beim Hochschieben wird das Fenster dann im Vollbildmodus geöffnet, beim runter schieben wieder verkleinert. Das Ganze geht auch mit der Windows Taste und den Pfeiltasten „Hoch“ und „Runter“ ohne Maus.

Mit „Aero Shake“ kann man schnell alle anderen Fenster minimieren. Man packt ein Fenster oben in der Menüleiste mit der Maus (mit gedrückter rechter Maustaste) und schüttelt es ein zwei Mal hin und her, schon verschwinden alle anderen Fenster auf dem Desktop in der Taskleiste.
Das ist besonders praktisch wenn man die neuen Windows 7 Minianwendungen auf dem Desktop benutzt und sehen will.

Die erste Aktion nach einer Windowsinstallation waren ja meist die Registry Hacks um die lästigen Sprechblasen abzuschalten, das kann man jetzt ganz einfach im Optionendialog (ein kleiner Schraubenschlüssel) der Sprechblasen direkt abschalten.

Startmenü und Fenster

17-Windows-7-Startmeue-Sprungliste-Zuletzt-verwendet-Word_200.pngDie schon aus der Taskleiste bekannten Sprunglisten für kürzlich benutzte Dokumente oder Funktionen stehen auch im Startmenü zur Verfügung. Bei den Programmen Word, Windows Explorer oder dem Internet Explorer werden die zuletzt benutzten Dateien, Ordner oder Internetseiten für den direkten Zugriff angezeigt wenn man mit der Maus länger auf dem Startmenüeintrag des Programmes verweilt oder den Pfeil rechts daneben anklickt. 

 

 

Windows XP Modus

Für ganz alte Programme, die nur noch unter Windows XP laufen gibt es den kostenlos downloadbaren Windows XP Modus. Dazu muss man sich unter http://www.microsoft.com/windows/virtual-pc/download.aspx den Virtual PC ein Programm mit dem man virtuelle Computer auf Windows simulieren kann. Dazu lädt man noch den Windows XP Mode und kann dann Windows XP unter Windows 7 starten und dort Programme installieren, die nur unter Windows XP laufen. 

Benutzerkontensteuerung (UAC)

07-Windows-7-iso-brennen_200.pngWindows 7 kann jetzt auch endlich iso-Image Dateien auf CD oder DVD brennen. Dazu reicht es wenn man eine iso-Datei im Explorer anzeigen lässt und dann unter der Adresszeile auf „Öffnen“ klickt und dann auf „Windows-Brenner für Datenträgerabbilder“ 

 

Kurznotizen

Kurznotizen sind wie die kleinen gelben Klebezettel für den
Desktop. Man kann sie schnell erstellen und sie verschwinden erst wieder wenn
man sie per Hand löscht.

Windows 7 Bibliotheken

13-Windows-7-Bibliotheken_200.pngMit den neuen Bibliotheken genannten virtuellen Ordnern kann man verschiedene Ordner zu einem zusammenfügen und so z.B. seine auf verschiedenen Platten oder Partitionen verteilte Musiksammlung in einem Ordner anzeigen lassen.

Praktisch, aber eine Option bei der man nur bestimmte Dateien wie z.B. in den Outlook bekannten Suchordnern anzeigen lassen kann wäre noch praktischer, vielleicht in Windows 8.

Multitouch, jetzt auch für Windows 7

Natürlich beherrscht Windows 7 mit der entsprechenden Hardware also Touchscreens auch Multitouch. Das macht auf den neuen Rechnern mit Touchscreen auch schon richtig Spaß und man wird sehen wie sich das in der Anwendung verbreiten wird oder welche interessanten Anwendungen für das nicht ganz fettfreie Gefingere gefunden werden.

Themepacks, frisches Aussehen für Windows 7

Schon kurz nach Veröffentlichung des neuen Windows 7 gibt es schon einen interessanten Themenpack zum kostenlosen Download unter:

 http://windows.microsoft.com/en-US/windows/downloads/personalize

Mit ihm kann man sich sein Windows 7 im Aussehen an die eigenen Vorlieben anpassen.

Command Line von Windows 7

Endlich kann man, wie schon immer unter Unix Betriebssystemen, mit einem Tab Pfade oder Dateien vervollständigen lassen. Es funktioniert zwar etwas anders als unter Linux/Unix, ist aber genau so praktisch.
Gibt man z.B. „cd „ ein und benutzt dann die Tabulator Taste werden alphabetisch sortiert erst der erste Ordner oder die Datei angezeigt/vervollständigt bei jedem weiteren Tab dann die folgenden. So kann man sich endlich ganz einfach auch durch komplizierte Ordnerstrukturen hangeln oder lange Dateinamen schnell angeben.