Das neue Update für Windows 7, das laut Microsoft den Kunden vor schädlicher Software schützen soll, verlangt gegebenenfalls die Eingabe des Produktschlüssels und schützt so vor allem den Konzern vor Nutzern nicht lizensierter Versionen. Allerdings ist das Programm (noch) freiwillig. Der Kunde kann das Softwareupdate, das die Windows-Aktivierung durchsetzt, installieren, oder darauf verzichten.

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Es ist nicht gerade ein Geheimnis, dass Microsoft den Einsatz von nicht lizensierten Windows 7 Versionen, verhindern möchte. Die Technologie, die der Konzern dafür benutzte hieß bisher „Windows Genuine Advantage“ (WGA), nun nennt sie sich „Windows Activation Technologies“ bzw. auf Deutsch „Windows Aktivierungstechnologie“. Ein entsprechendes Update wurde nun für Windows 7 entwickelt.

Der Sinn und Zweck des Aktualisierungspaketes, erklärt Microsoft auf seiner Supportseite, liege darin sicherzustellen, dass man eine Originalversion von Windows 7 benutzt und „den Risiken gefälschter Software“ geschützt wird. Auf der Seite kann man das Update herunterladen, aber es steht auch in der Systemsteuerung von Windows 7 zur Verfügung:

Dort wird auch erläutert, wie man nach der Aktualisierung suchen kann: Man klickt auf „Start“, auf „Alle Programme“ und anschließend auf „Windows Update“.

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Dann öffnet sich ein Fenster der Systemsteuerung und man kann dort auf "Einstellungen ändern" gehen.

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Anschließend soll man laut Microsoft die in der Voreinstellung ausgewählte Option „Updates automatisch installieren (empfohlen)“ lassen und auf „ok“ klicken.

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Hat man diese Aktivierungstechnologie installiert und sie findet keine der 70 Exploits oder veränderten Systemdateien, bleibt sie ohne Meldung an den Nutzer im Hintergrund aktiv. Sie nimmt regelmäßig mit dem Server Kontakt auf, Microsoft versichert jedoch, dass dabei keine persönlichen Daten übermittelt würden.

Findet das Programm aber Dateien, die die Aktivierung zu Umgehen versuchen, wird der Nutzer aufgefordert seinen Windows 7 Produktschlüssel einzugeben, der die Version als lizensiert ausweist. Kommt man dieser Aufforderung nicht nach, wird der Desktop-Hintergrund schwarz und man bekommt immer wieder Hinwiese angezeigt, Microsoft vermute, dass man keine Originalversion verwende. Aber ansonsten läuft das Betriebssystem trotzdem. Dass es dennoch funktioniert, hat wohl mit zahlreichen Kundenprotesten in der Vergangenheit zu tu. Auf die Sperrung des Systems folgten sogar Klagen, nachdem der Aktivierungsserver tausende Versionen irrtümlich als geklaut identifiziert hatte.

Was Microsoft nicht empfiehlt, aber immerhin auch ermöglicht ist, an der im vorigen beschreibenen Stelle (also im Startmenü auf "Windows Updates" unter "Einstellungen ändern") im Dropdownmenü nicht auf "Updates automatisch installieren", sondern auf „Nie nach Updates suchen (nicht empfohlen)“ und dann "ok" zu klicken.

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Geht man unter „Systemsteuerung“, „Programme und Funktionen“ auf „Installierte Updates anzeigen“ kann man diese auch nachträglich deinstallieren.  Somit besteht die Möglichkeit das WAT-Programm auszuschalten.

Warum es unbedingt im Interesse des Kunden sein sollte, ständig überprüfen zu lassen, ob man eine Originalversion des Betriebssystems benutzt, begründet der Konzern wie erwähnt damit, dass die sogenannten „Raubkopien“ oft gefährliche Software enthalten würden. Microsoft hat hierzu sogar eine Studie in Auftrag gegeben, die nachweist, dass 32 % der Raubkopien und Aktivierungsexploits von Windows 7, die sich derzeit in Umlauf befinden, mit Schadsoftware, Viren oder Trojanern infiziert seien.

Merkwürdig ist allerdings schon, dass Microsoft bei der Begründung für die Aktivierungstechnologie für Windows 7 nicht mit einem Wort erwähnt, dass der Konzern auch große Verluste erleidet durch die nicht lizensierten Versionen seiner Betriebssysteme, die vor allem in Privathaushalten häufig genutzt werden. Besonders Windows XS wurde hauptsächlich an Großkunden verkauft, während es an vielen Heimrechnern mit Volumenlizenzschlüsseln installiert wurde und ohne Aktivierung lief.

Das hat Microsoft schon bei Vista geändert und die Verkaufszahlen für Einzelplatzversionen stiegen sofort an. Der Aufwand die Aktivierung für Vista zu hacken war vielen Nutzern schon zu hoch. Selbstverständlich ist es in Microsofts legitimem Interesse auch für Windows 7 so viele Lizenzen wie möglich zu verkaufen. Hierin ist sicherlich die eigentliche Funktion des neuen Updates zu suchen und nicht im Schutz des Kunden vor Schadsoftware. Daher ist es auch gut vorstellbar, dass Microsoft für Windows 7diese Aktualisierung bald nicht mehr optional, sondern unvermeidbar einführt.

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