[imgr=01-Warum-noch-windows-mobile-handys-winmo-logo-470.png]01-Warum-noch-windows-mobile-handys-winmo-logo-200.png?nocache=1317892173627[/imgr]Vor einem Jahr hat Microsoft Windows Phone 7 als offiziellen Nachfolger von Windows Mobile veröffentlicht. Dabei wurde bewusst der Schritt gegangen, das System von Grund auf neu zu entwickeln und vom bisherigen Windows Mobile deutlich zu trennen. Warum aber der Einsatz von Windows Mobile-Handys noch sinnvoll sein kann, lesen Sie hier.

Einleitung

Ursprünglich war Windows Phone 7 (damals noch als Windows Mobile 7) als ein direkter Nachfolger von Windows Mobile 6.1 gedacht. 2009 entschied man sich jedoch gegen die Weiterentwicklung der alten Plattform und brachte als Zwischenschritt Windows Mobile 6.5 (Seit dem Erscheinen von Windows Phone 7 auch bekannt als Windows Phone 6.5 bzw. Windows Phone Classic) auf den Markt. Diese Version konnte sich jedoch auch nicht mehr gegen Apples iPhone durchsetzen, was den Entschluss von Microsoft zum radikalen Schnitt nur noch bekräftigte. Doch auch heute noch sind in vielen Unternehmen nach wie vor Windows Mobile-Handys zu finden.

Altlasten

02-Warum-noch-windows-mobile-handys-winmo-screenshot.png?nocache=1317892199364Ein maßgeblicher Grund ist, dass gerade im industriellen Bereich oft Spezialprogramme und  -hardware zum Einsatz kommen, die speziell für Windows Mobile-Geräte entwickelt wurden. Eine Neuentwicklung solcher Geräte bzw. Programme ist mit hohen Kosten verbunden, weshalb man weiterhin auf das alte Betriebssystem setzt. Ein Beispiel was viele vielleicht kennen, waren zumindest bis vor kurzem noch Ticketkontrollen, z.B. bei Messen, wo die Tickets mit Hilfe von PDAs bzw. PocketPCs und einem Barcodeleser gescannt wurden. Zur Auswertung oder statistischen Analyse wurden die erfassten Ticketnummern dann im Gerät gespeichert oder auch gleich zu einem Server gefunkt.

Zudem konnte das vom Design her stark an das „große“ Windows angelehnte Windows Mobile von den meisten Leuten, die bisher nur am PC gearbeitet hatten, schnell erlernt werden, da es etwa auch hier ein Startmenü gab oder Programme über das kleine X in der Ecke geschlossen wurden. Weiterhin war das Betriebssystem praktisch von Anfang an multitaskingfähig, ein Vorteil, den nicht alle der aktuellen Handy-Betriebssysteme von Anfang an mit sich brachten.

[imgr=03-Warum-noch-windows-mobile-handys-activesync-symbol-80.png]03-Warum-noch-windows-mobile-handys-activesync-symbol-80.png?nocache=1317892239073[/imgr]Weiterhin ist Windows Mobile gut in einem Unternehmensnetz integrierbar, die Aufnahme in ein Active Directory und der Anschluss an einen Exchange-Server ermöglichen einige Sicherheitsfeatures wie etwa die Anwendung von Gruppenrichtlinien. Es kann so zum Beispiel das Handy aus der Ferne komplett gelöscht werden, so dass im Verlustfall keine Unternehmensgeheimnisse an unbefugte Personen weitergegeben werden.

Problematisch war bzw. ist jedoch, dass bei der Weiterentwicklung des Systems seit Windows Mobile 2002 viele Altlasten aus Kompatibilitätsgründen mit übernommen wurden, was das System aufgebläht und schwerfällig gemacht hat. Jedoch ermöglicht gerade diese Anwendungskompatibilität den langfristigen Einsatz spezieller Programme auf diesen Geräten, deren Neuentwicklung sonst möglicherweise unwirtschaftlich ist.

Handys mit Windows Mobile 6.5

04-Warum-noch-windows-mobile-handys-PDA-Symbol-80.png?nocache=1317892225810Es ist sicherlich verständlich, dass die Handyhersteller mittlerweile davon absehen, noch Smartphones mit Windows Mobile 6.5 zu produzieren. Daher geben wir Ihnen hier noch eine Übersicht über die besten Geräte der letzten Generation mit Windows Mobile 6.5.

HTC HD2

Das im Oktober 2009 vorgestellte damalige Windows-Mobile-Flaggschiff von HTC wartet mit einem kapazitiven 4,3“-Multitouch-Display und eine 1GHz-CPU auf. Auch mit seiner sonstigen Hardware-Ausstattung braucht sich das Multimedia-Handy nicht vor heute aktuellen Modellen zu verstecken. Zudem ist der Bolide heute schon für ca. 250€ erhältlich.

HTC HD Mini

Das HD Mini ist eines der letzten Windows Mobile-Handys, die auf den Markt kamen. Mit einem Gewicht von 110g und einer Größe von 58mm x 104mm x 12 mm ist der Begriff „Mini“ vielleicht ein wenig zu hoch gegriffen, jedoch hat es auch so noch ein bequemes Hosentaschenformat. Der kleine Bruder des HD2 ist heute für knapp über 200€ zu haben.

Garmin-Asus nüvifone M10

Das gemeinsam mit Asus entwickelte Handy von Garmin kommt mit vorinstallierter nüvi-Navigationslösung und hochauflösendem Mini-Display (2,5“, 840×480 Pixel). Trotz eher schwachem 600MHz-Prozessor ist das Gerät auch heute noch recht teuer: Der Durchschnittspreis lag zuletzt bei über 350€.

Fazit

Zwar ist Das Betriebssystem an sich hoffnungslos veraltet und überfrachtet, jedoch ist es gerade aus Unternehmenssicht wegen der guten Integrierbarkeit in das Firmennetzwerk und des historisch gewachsenen Einsatzes von Spezialsoft- und Hardware nach wie vor recht beliebt. Privatanwendern jedoch sei der Umstieg auf ein aktuelleres Handy mit Android oder Windows Phone 7 nahegelegt, da für sie praktisch keinen sinnvollen Vorteil mehr aus der Nutzung von Windows Mobile erwächst.