04-hier-werden-informationen-von-ihnen-gesammelt-datenschutz-80.png?nocache=1321896341463Immer wieder hört man davon, dass Social Media Dienste wie beispielsweise Facebook Daten von den Nutzern sammeln. Es gibt aber Quellen, die fast schon klammheimlich von Ihnen persönliche Daten sammeln. Das Supportnet-Team zeigt Ihnen in diesem Artikel, welche Quellen dies sind und wie Sie es unterbinden können. 

Einleitung

Heutzutage gibt man seine Daten überall im Internet preis. Mittlerweile erkennen wir die daraus entstehende Problematik und versuchen unsere Daten zusammenzuhalten. Bevor wir aber mit dem Finger auf externe „Datensammler“ zeigen, sollten wir vor der eigenen Haustür kehren. Ihr eigener Rechner sammelt diverse Daten über Sie und versendet diese auch noch. Von Microsoft bis zum erstellten Foto, dass Supportnet klärt Sie auf.

Microsoft Spynet

Dass Windows immer mehr Wert auf Sicherheit legt, ist natürlich gut. Aber wer den Windows Defender oder den Virenscanner Microsoft Security Essentials nutzt, gibt seine Daten automatisch an Microsoft weiter. Sobald eine Schadsoftware gefunden wurde, wird Microsoft informiert. Dabei werden Daten wie gefundene Schadsoftware, eingeleitete Gegenmaßnahmen und Herkunft der Schadsoftware weitergeleitet. Außerdem wird Microsoft auch informiert, ob eine illegale Version von Windows genutzt wird.

Gegenmaßnahme

Sollte der Virenscanner Microsoft Security Essentials nicht installiert sein, so können Sie die Datensammlung durch den Windows Defender deaktivieren. Rufen Sie dazu das Programm auf, gehen Sie auf „Extras“ und dann auf „Microsoft SpyNet“. Wählen Sie hier nun den Punkt „Microsoft SpyNet jetzt nicht beitreten“ aus und gehen Sie auf „Speichern“.

Ist Windows 7 inkl. Microsoft Security Essentials installiert, so können Sie die Datensammlung nur über die Registry stoppen. Folgende Schritte müssen Sie als Administrator ausführen. Öffnen Sie den Registrierungseditor, mit dem Befehl „regedit“, den Sie im Ausführungsfenster eingeben (Windows + R).

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Im Editor müssen Sie dann zu dem Registrierungsschlüssel „HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Microsoft Antimalware“ gehen.

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Machen Sie nun einen „Rechtsklick“ auf den Ordner „SpyNet“ und wählen dann „Berechtigungen…“ aus. Machen Sie hier den Haken bei „Vollzugriff“ rein und gehen Sie anschließend auf „übernehmen“.  Lassen Sie das Fenster geöffnet, gehen Sie auf „Erweitert“ und wechseln Sie dann zu dem Reiter „Besitzer“. In dem Feld „Besitzer ändern nach“ müssen Sie den Punkt „Administratoren“ auswählen. Bestätigen Sie Ihre Auswahl zweimal mit „ok“.

Nun haben Sie die notwendigen Berechtigungen und können Fortfahren. Gehen in dem Ordner „SpyNet“ auf „SpyNetReporting“ und machen einen Doppelklick auf diesen Eintrag. Setzen Sie anschließend den Wert auf „0“ und bestätigen mit „OK“. Nun ist das Spynet deaktiviert und sendet keine Daten mehr.

WGA-Check

Unter Windows XP wird die Echtheit der aktuellen Lizenz mit dem WGA-Check überprüft (Windows Genuine Advantage Notifications). Da der WGA-Check ein Patch für Windows XP ist, muss er nicht zwangsläufig auf jedem System installiert sein. Überprüfen können Sie dies, indem Sie über „Start“ – „Systemsteuerung“ in die Softwareverwaltung „Software“ gehen. Haken Sie oben den Punkt „Updates anzeigen“ an, so sollte das Update „Windows Genuine Advantage Notifications (KB905474)“ angezeigt werden, falls es installiert ist. Beziehen Sie Ihre Updates über Microsoft, so ist dieser Patch sicherlich auch bei Ihnen installiert.

Gegenmaßnahme

Um den WGA-Check zu entfernen, müssen Sie in den Registrierungseditor wechseln (wie oben bereits beschrieben). Gehen Sie nun zu dem Registrierungsschlüssel „HKEY_LOCAL_MASCHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Winlogon\Notify“. Hier müssen Sie dann den Schlüssel „WgaLogon“ löschen. Wollen Sie den Patch auch aus Ihrer Softwareliste entfernen, so müssen Sie den Eintrag „WgaNotify“ unter dem Registrierungsschlüssel „HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\CurrentVersion\Uninstall“ löschen.

Nach einem Neustart müssen Sie noch die entsprechenden Dateien löschen. Suchen Sie nach „wga*.exe;wga*.dll“ und wählen Sie die Optionen „Systemordner durchsuchen“, „Versteckte Elemente durchsuchen“ und „Unterordner durchsuchen“. Dies können Sie unter dem Punkt „Weitere Optionen“ einstellen. Ist die Suche beendet, so löschen Sie alle Suchergebnisse.

Windows Media Player

Auch der Windows Media Player sammelt Ihre Daten. Er analysiert Ihr Nutzerverhalten und sendet diese Daten an Microsoft. Der Media Player gleicht auch Ihre Mediendatenbank mit dem Internet ab und sucht nach neuen Programmversionen.

Gegenmaßnahme

Um dem Media Player den Gang ins Internet zu verbieten, müssen Sie ihn starten, anschließend [Alt] drücken und dann im Menü „Datei“ „offline arbeiten“ auswählen. Gehen Sie in die Optionen des Media Players und wechseln Sie zu dem Reiter „Datenschutz“. Entfernen Sie hier den Haken von „Daten zur Playerverwendung an Microsoft schicken“, genauso wie den Haken von „Eindeutige Player-ID an Inhaltsanbieter senden“. Entfernen Sie den letzten genannten Haken, so kann es passieren, das manche Streaming-Angebote im Internet nicht mehr über den Media Player geöffnet werden können.

iTunes

Dank der Apple-Produkte findet auch iTunes sehr große Verbreitung. iTunes bietet eine nette Tauschbörse an, die wenigsten wissen aber, dass ein hochgeladener Song die E-Mail-Adresse und den Namen enthält.

Gegenmaßnahme

Möchten Sie ein Musikstück über iTunes veröffentlichen, entfernen Sie die Informationen am besten mit einer Umwandlung. Wandeln Sie vorher die entsprechenden Dateien am besten in das MP3-Format um.

Fotos

Auch Fotos enthalten private Informationen. Moderne Kameras speichern nicht nur das eigentliche Bild, sondern auch das Erstellungsdatum und das Kameramodell. Einige Kameras speichern auch die derzeitige GPS-Position. Diese Informationen nennen sich EXIF-Daten (Exchangeable Image File Format). 

Gegenmaßnahme

Unter Windows 7 und unter Windows Vista können Sie die Informationen ohne ein extra Tool entfernen. Mach Sie einen Rechtsklick auf das Foto und gehen Sie auf „Eigenschaften“. Unter dem Reiter „Details“ können Sie die Informationen über „Eigenschaften und persönliche Informationen“ löschen. Wählen Sie diesen Punkt aus, so erscheint ein weiteres Fenster, das Sie mit „OK“ bestätigen müssen.  Für Windows XP bräuchten Sie ein extra Programm, wie beispielsweise „JPEG & PNG Stripper“. 

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Word-Dokumente

Das Textverarbeitungsprogramm von Microsoft sammelt sämtliche Änderungen von einem Dokument, also beispielsweise Kommentare, wenn die Option „Änderungen nachverfolgen“ aktiviert ist.

Gegenmaßnahme

Bevor Sie also ein Word-Dokument weitergeben, also es beispielsweise per E-Mail verschicken, sollten Sie es konvertieren. Wandeln Sie es beispielsweise in das RTF-Format um, so werden keine Protokollierungen mehr angezeigt. Möchten Sie dies nicht tun, hilft Ihnen auch das Tool „Doc Scrubber“. Dieses Programm entfernt Kommentare, Änderungsprotokolle und versteckte Daten.

Fazit

Es gibt viele Quellen, die persönliche Daten von Ihnen speichern. Teilweise tun diese Programme es, indem Sie die Daten übers Internet versenden, manche speichern aber auch speziellen Code in den einzelnen Dateien. Besonders bei sensiblen Daten sollten Sie diese Informationen entfernen, bevor sie die Dateien weitergeben. Möchte man etwas anonym im Internet veröffentlichen, so sollte man diese Informationen auch löschen, sonst geht der bekannte Schuss nach hinten los.