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Gefragt in Windows98 von
Wir nutzen ein sehr hochwertiges Gestaltungsprogramm (GDC), das auf Betriebsystem GEM läuft und über den Destop angewählt werden kann. Der Rechner läuft mit Win98 und GDC bzw. GEM (nur mit Dongel möglich) wird über Strg/Alt angewählt und bedient.

Ist ein Umstieg auf einen neueren Rechner mit Xp möglich?

7 Antworten

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Beantwortet von flupo Profi (17.7k Punkte)
Der Kram ist so alt, dass wir mit den Abkürzungen (die auch noch auf
viele andere Sachen passen) nichts anfangen können.
Gibt es den Hersteller noch? Wenn ja, würde ich mal deren Support
anschreiben.

Ich persönlich würde heute nicht mehr von Win98 auf XP wechseln.
Wenn, dann gleich auf was halbwegs modernes.
Dass man solche alten Schätzchen nicht mehr online nutzen sollte,
dürfte klar sein.

Gruß Flupo
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Beantwortet von computerschrat Profi (32.2k Punkte)
Hallo,

mit einem Umstieg auf andere Hardware wäre ich in diesem Fall sehr vorsichtig. Das Betriebssystem GEM ist sehr alt und seine I/O-Struktur noch in größeren Teilen nicht modular mit Treibern aufgebaut, sondern fest ins Sytem integriert. Das ging bei den damaligen Rechnern mit vergleichbar einfacher I/O noch ganz gut, mittlerweile hat sich die I/O-Struktur der Hardware aber in einigen Punkten geändert, so dass das alte System nicht ohne Anpassung laufen würd. Anpassungen wird aber heute keiner mehr machen können.
Es kommt dazu, dass damals oft Zeitschleifen und spezielle Timings über Leerbefehle NOP angepasst wurden. Aktuelle Prozessoren erkennen NOPs als das an, was es ursprünglich war, No Operation und nehmen diese Befehle schon im Cache vor der Ausführung heruas. Demnach funktioniert das Timing solch alter Programme in vielen Punkten nicht mehr.

Andererseits kann nicht viel passieren. Das alte System muss ja nicht vor der Installation des neuen verschrottet werden. Also ziehe das neue System hoch, teste es eine Weile und wenn es geht, arbeite damit produktiv. Das alte System würde ich aber gut aufheben.

Gruß
computerschrat
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Beantwortet von win98professor Experte (1.4k Punkte)
Hallo GEM-GDC,

die derzeit einzigste Methode um das alte grafische Oberflächenprogramm GEM + lauffähige Software wie GDC auf einem modernen Rechner mit z. B. Windows XP nutzen zu können, wäre meines Erachtens das kostenlose Microsoft Programm VirtualPC. Auf diesem virtuellen PC könnte man dann eine DOS Umgebung mit z. B. DOS 6.22 vorinstallieren, auf die dann die GEM-Oberfläche + die benötigte GDC-Software neu aufgesetzt wird.

Der Vorteil wäre, das dieses System unabhängig von der vorhandenen Windows Version auf jeden beliebigen Rechner mit einem aktuellen Windows System mit Virtual PC umziehen - und so auf Dauer erhalten bleiben könnte. Dafür müsste aber die komplette Software auf Diskette oder CD vorhanden sein.

Einem sehr guten Anwender oder einer PC Firma wäre es darüber hinaus durchaus möglich, von dem vorhandenen Windows 98 + GEM System ein Abbild zu erstellen, welches man dann auf einem aktuellen System zu Testzwecken in eine virtuelle Festplatte umwandeln könnte. Damit wäre auch ein Datenverlust ausgeschlossen. Die umgewandelte Festplatte könnte man dann im virtuellen System starten.

Ansonsten gilt, was auch schon computerschrat geschrieben hat. Gut pflegen und vor einem Eingriff unbedingt ein Image der vorhanden Festplatte auf einem neuen Sicherungsdatenträger erstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Der win98professor
0 Punkte
Beantwortet von computerschrat Profi (32.2k Punkte)
Hallo,

ich könnte mir vorstellen, dass der Betrieb in einer virtuellen Maschine nach Vorschlag von win98Professor funktioniert. Letztlich wird es davon abhängen, ob die virtuelle Maschine auf die Hardwareschnittstelle für den Dongle zugreifen kann. Die serielle Schnittstelle (COM:) wird laut Spezifikation von MS Virtual PC und auch von Oracle VirtualBox unterstützt. Die Parallelschnittstelle (LPT:) scheint von beiden nicht untertützt zu werden. Da müsste der Threadersteller sagen, an welcher Schnittstelle der Dongle hängt.

Gruß
computerschrat
0 Punkte
Beantwortet von win98professor Experte (1.4k Punkte)
Die Frage ist richtig. Wenn es sich um einen LPT-Dongle handelt, ist der VMWare-Player die bessere Lösung, da dieser auch ältere LPT Verbindungen unterstützt. Allerdings wäre auch gut zu wissen, ob der Dongle nur für GEM oder auch für das GDC-Programm Anwendung findet. Schwierig wird es dann, wenn es sich um eine modifizierte GEM-Version handelt, die speziell für das GDC-Programm angepasst wurde und damit beide Programme geschützt werden.

Aber das sollte nur eine mögliche Lösung darstellen. Da diese geschützten GDC Programme meistens sehr kostspielig waren bzw. sind (mehrere tausend Euro sind hier keine Seltenheit), würde ich immer den Weg zum Softwarehersteller als erste Wahl ansehen, denn schließlich hat er diese Kombination auch verkauft. Wenn dieser jedoch nicht mehr existiert, sollte man auf jeden Fall den Kontakt zu einer Fachfirma suchen und mit dieser die hier geschilderten Lösungsmöglichkeiten besprechen.

Gruß
win98professor
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Beantwortet von computerschrat Profi (32.2k Punkte)
Den Hersteller zu fragen wird schwierig. GEM war ein Produkt von Digital Research. DR wurde 1991 an Novell verkauft. Ich glaube nicht, dass sich bei Novell irgend jemand an ein Produkt erinnert, das aus der Zeit vor der Übernahme von DR stammte und damit üer 25 Jahre alt ist.

Wenn es darum geht, das Programm weiter zu nutzen und die Hardwarebasis abzusichern, würde ich versuchen, Rechner zu bekommen, deren Hardware dem Originalsystem gleicht. Dann die Festplatte des Originalrechners clonen und in den "neuen" Rechner stecken. Das sollte funktionieren, das Problem des möglichen Hardwareausfalls ist entschärft und die Software kann weiter genutzt werden.

Gruß
computerschrat
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Beantwortet von win98professor Experte (1.4k Punkte)
Das Problem ist nicht die grafische Benutzeroberfläche. Alleine GEM zu ersetzen wäre weniger ein Problem, da es genau wie OpenDOS auch ein OpenGEM gibt. Das Problem liegt in der Kombination der Zusatzsoftware GDC. Firmen entwickelten auf der Grundlage von GEM industrielle Software, die z. B. für die Bearbeitung verschiedenster Materialien verwendet wurde. Diese ließen sich die Firmen natürlich teuerst bezahlen. Aber die Summen von teils mehreren 10.000 € war meistens nicht das Problem, weil damit auch ganze Abläufe perfekt voll automatisiert werden konnten. Das Problem ist die Kombination.

Ist die GDC Software eine Standalone-Version, gibt es weniger Probleme. Ist es eine Kombinierte, können nur beide zusammentransportiert werden. Ein Festplattenimage wäre daher nicht nur zur Sicherung wichtig, sondern könnte auch darüber hinaus in einer virtuellen Umgebung Aufschluss darüber geben, wie das Programm für die Zukunft gesichert werden könnte. Aber wahrscheinlich ist ein genauer Kenntnisstand über das vorliegende System derzeit nicht sicher und daher empfehle ich weiterhin die Hinzunahme einer Fachfirma.

Die einfache Antwort auf die Ausgangsfrage ist daher ja, es ist durchaus möglich, aber dieses kann nur durch verschiedene Tests einer fachlich versierten Firma durchgeführt werden.

Gruß
win98professor
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