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Finster wars, der Mond schien helle...





Frage

Hallo! Es gab da mal so ein Gedicht, das aus lauter Widersprüchen besteht. Den Anfang kenne ich, aber weiß jemand, wie das weitergeht? [b] Finster wars, der Mond schien helle, als ein Wagen blitzeschnelle langsam um die runde Ecke fuhr. Drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft, als ein totgeschossner Hase auf ´nem Sandberg Schlittschuh lief.[/b] Und dann kam noch drin vor: ...´ne alte Frau von 20 Jahren mit pechschwarzen, blonden Haaren... und irgendwas mit "hellwach schlafend" und "ein kleiner großer Junge" oder so ähnlich. Weiß das jemand weiter? Gruß! Maschi

Antwort 1 von Monica

hi Maschi!

http://www.forums9.ch/sprachen/buch/dunkel.htm

Hilft Dir das vielleicht weiter??

Lieber Gruss
Monica

Antwort 2 von Aquaria

Hallo...

Wie wär´s denn damit:

Dunkel war´s, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur.
Als ein Wagen blitzesschnelle
langsam um die runde Ecke fuhr.

Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschossener Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und auf einer roten Bank,
die blau angestrichen war,
saß ein blondgelockter Knabe
mit kohlrabenschwarzem Haar.

Neben ihm ´ne alte Schachtel,
zählte kaum erst sechzehn Jahr,
kaute eine Buttersemmel,
die mit Schmalz bestrichen war.

Droben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume,
und an Nüssen noch genug.

Von der regennassen Straße
wirbelte der Staub empor.
Und ein Junge bei der Hitze
mächtig an den Ohren fror.

Beide Hände in den Taschen.
hielt er sich die Augen zu.
Denn er konnte nicht ertragen,
wie nach Veilchen roch die Kuh.

Holder Engel, süßer Bengel,
furchtbar liebes Trampeltier.
Du hast Augen wie Sardellen,
alle Ochsen gleichen Dir.

Seltsam, seltsam...

Gruß,
Aquaria

Antwort 3 von Maschi63

Besten Dank, echt klasse!

@Monica: Ich wusste gar nicht, dass es da so viele Versionen gibt.

Gruß! Maschi

Antwort 4 von Monica

@Maschi

tja nicht verzagen, Monica fragen! *lach*
einen wunderschönen Tag wünsche ich Dir!

Grüessli
Monica

Antwort 5 von Maschi63

@Monica:
Oh, danke. Ich wünsch Dir auch noch einen schönen Tag.

Gruß! Maschi

Antwort 6 von konrad765

Jetzt bin ich baff.
Das ist zwar schön geschrieben, doch so richtig schlau werde ich daraus nicht.
Das sind sind Widersprüche wie schwarz und weiß.
Wer verfasst sowas?
Entweder ist der Autor krank im Hirn, oder ich, weil ich es nicht verstehe.

Vielleicht wollte der Dichter auch nur die Relativitätslehre von Albert Einstein einmal in Versen darstellen.

Könnte doch sein, oder?

Gruß, Konni

Antwort 7 von Griemokhan

Zitat:
Entweder ist der Autor krank im Hirn, oder ich, weil ich es nicht verstehe.


Dann darfst du aber jetzt auf keinen Fall weiter lesen:

Zitat:
Der Zipferlak

Verdaustig war‘s und glasse Wieben
rotterten gorkicht im Gemank.
Gar elump war der Pluckerwanck
und die Gabben schweisel frieben.

„Hab‘ acht vorm Zipferlak, mein Kind!
Sein Maul ist beiß. Sein Griff ist bohr!
Vorm Fligelflagel sieh dich vor,
dem mampfen Schnatterrind.“

Er zückt sein scharfgebifftes Schwert,
den Feind zu futzen ohne Saum.
Und lehnt sich an den Dudelbaum
und stand dort lang in sich gekehrt.

In sich gekeimt, so stand er hier,
da kam verschnoff der Zipferlak
mit Flammenlefze angewackt
und gurkt in seiner Gier.

Mit eins! Und zwei! Und bis auf‘s Bein.
Die biffe Klinge ritscheropf,
trennt er vom Hals den Totenkopf
und wichernd sprengt er heim.

„Vom Zipferlak hast uns befreit!
Komm an mein Herz, Aromasohn!
Oh blumer Tag, oh schlusse Fron,“
so kröpfte er vor Freud.

Verdaustig war‘s und glasse Wieben
rotterten gorkicht im Gemank.
Gar elump war der Pluckerwanck
und die Gabben schweisel frieben.


Lewis Caroll






... und das war nur die Übersetzung.

Antwort 8 von konrad765

da bin ich aber mal auf den Originaltext gespannt.

Antwort 9 von Grenzgänger

Hallo Griemo,

Alter Lehrer, das ist Poesie.
Lass es dir vorlesen, ohne es zu verstehen.
So wie altgriechische Texte.

Es ist zumindest ein Klang in den Worten, ob ein Sinn?

Wie hiessen die alten Versmasse doch noch: Jambus, Trochäus....

*scnr*

Grenzgänger

Antwort 10 von Maschi63

Wow, Griemokahn, das ist ja Poesie vom Feinsten - nicht schlecht. :-)

@konrad765:
Zitat:
Das sind sind Widersprüche wie schwarz und weiß.

Das ist ja wahrscheinlich auch der "Sinn" des Gedichts - so widersprüchlich wie möglich.
Naja, das Ganze soll natürlich auch ein Scherz sein, denke ich.

Übrigens muss das Gedicht schon sehr alt sein. Das haben die schon aufgesagt, als meine Mutter (heute 78) noch ein Kind war.

Gruß! Maschi

Antwort 11 von konrad765

Wow, Maschi.
Ich hab das noch nie gehört. Könnte vielleich daran liegen, dass ich Ossi bin. Uns wollten die "Roten" damals Gedichte in russisch beibringen.
Ich hätte in der Schule lieber englisch als russisch gehabt. Meine paar "Broken" englisch habe ich mir selbst angeeignet. Genauso das Keyboardspielen.

Gruß, Konni

Antwort 12 von Maschi63

@Konni:
Ich bin auch Ossi. Ja, an die Gedichte und auch Lieder in Russisch kann ich mich noch erinnern, aber bringen tue ich nicht mehr viel davon, wenn ich ehrlich sein soll. Obwohl man das eigentlich müsste nach den vielen Jahren, die man Russisch in der Schule hatte, nicht wahr? In Englisch bin ich aber auch gegangen, das hat man irgendwie häufiger gebraucht.

Gruß! Maschi

Antwort 13 von Thinners_Dead

Wahnsinn!
Dieses Gedicht verdrängt doch glatt "Der Rabe" von Platz 1 meiner Lieblingsgedichte... unfassbar!

Gruß.
TD

Antwort 14 von Maschi63

"Der Rabe" - meinst Du dieses Gedicht?

Der Rabe

Nestausplünderer, schwarzen Schwätzer
Schilt man ihn, den Mäusehetzer
Auf den Wiesen frisch gemäht,
Der das Aas auch nicht verschmäht.

Käfer, Engerlinge, Würmer,
Ja, das grüne Rübenblatt,
Eins schmeckt gut, das andre besser,
Schont er nicht, der Allesfresser,
Und er jagt den jungen Hasen,
Der mit angsterfülltem Blasen
Stirbt unter dem Schnabelmesser,
Das der schnelle Mörder hat.

Schwanzbeweglich, auf und nieder
Hüpfend, ist er nimmer faul,
Hier ein Reisigbüschel lüpfend,
Hinter einen Strauch dann schlüpfend,
Lästernd mit dem Lügenmaul.

Aber er ist auch ein anderer,
Dieser Ackerfurchenwanderer,
Dieser listige Vogelmann,
Der Verborgenes sehen kann.
Zukunftwissend, zaubermächtig,
Dunkles raunend, weisheitträchtig
Spricht er dann, der uralt Alte,
Daß die Hände furchtsam falte
Und im Herzen es behalte,
Wer es hörte irgendwann.
Schnalzt ein kalter, wüster Schauer
Durch die Bäume, herbstentlaubt,
Hockend auf der Friedhofsmauer
Legt er schräg das Haupt.
Klappernd gehn die Eisentürn,
Aber er bleibt auf der Lauer,
Weiser Rabe, Rabe schlauer,
Und er reget nicht die Flügel,
Äugt er zu dem Schollenhügel
Aufgetürmt beim offnen Grab,
Drin die Würmer,
Die vom Fleisch der Toten speisten,
Diese roten, diese feisten
Ohne Ruh sich rührn.

Hingeneigt dem fetten Mahl,
Bis die Sonne blutrot sinkt
Und der Mond heraufsteigt leichenfahl,
Schwankt sein Schatten, schwarz und blind,
Schrecket Fledermäusin und Gemahl.


Antwort 15 von Thinners_Dead

Negativ, tut mir leid... Ich meinte den Raben von Edgar Allan Poe


PS: War leider zu lang um es hier reinzuposten...

Antwort 16 von konrad765

@ Maschi

Klar hätte ich auch in englisch gehen können, nur fiel mir die Schule damals schwer. Ich war immer der Jüngste. Ich bin schon mit 6 in die Schule gekommen, bin aber Mitte Juli geboren. Ich fand die Schule so richtig Sch.... ! Meine Eltern waren auch immer nur für ihr Geschäft da.
Ich war so ziemlich der Schlechteste.
Irgendwie hab ich es aber trotzdem zu etwas gebracht. Ich hab es bei einer Supermarktkette im Westen zum kommisarischen Bereichsleiter geschafft. Dann die Selbstständigkeit, dann die Krankheit, dann der Abstieg.
Trotzdem bin ich stolz auf mich.
Gruß, Konni

Antwort 17 von Maschi63

@Thinners Dead:
Donnerwetter - das ist ja ein ganz schön langes Gedicht, aber auch nicht schlecht.
Mir ist beim Googlen aufgefallen, dass es ganz schön vieles gibt, das den Titel "Der Rabe" trägt.

@konrad765:
Ich find es klasse, dass Du es zu was gebracht hattest. Krankheit, Abstieg ist zwar nicht so toll - aber es ist gut, wenn Du stolz auf Dich bist. Sieh es weiterhin positiv. Und was das Englisch betrifft sag ich nur: Zum Lernen ist es nie zu spät.

Gruß! Maschi

Antwort 18 von Suomalainen

@Griemokhan: bin nur sehr zufällig auf diese Seite gekommen, da wir genau jenes Gedicht, das du gepostet hast, in der Schule behandelt haben. Es ist das tolle Gedicht aus dem Buch ''Alice's Adventures in Wonderland'' (zu Deutsch: Alice im Wunderland) von Charles Lutwidge Dodgson. Die Sprache ist irrelewant und wurde mit sehr viel Mühe vom Englishen ins Deutsche übersetzt. Der Sinn des Gedichtes liegt darin, die einzelnen Wortarten herauszulesen, ohne den Inhalt zu verstehen.
Dieses Gedicht, und das ist der Grund, warum ich es so speziell finde, wird doch von Jedermann ganz anderst interpretiert. Es weckt verkümmerte Phantasien. Mich zum Beispiel, erinnert es an einen Wald, der von Gnomen bewohnt ist.

Seht ihr den Sinn des Gedichtes nicht auch??

LG dome

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