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Sind Samsung Festplatten zwar leise, aber sonst eher unzuverlässig?





Frage

[quote]Der Händler meines Vertrauens hat mir die Seagate Festplatten empfohlen, und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Samsung schafft es immer wieder in den Tests die leiseste Festplatten vorzustellen. Allerdings meinte eben dieser Händler, diese seien nicht so zuverlässig. Er hatte damit immer wieder Ärger. Deshalb schwört er auf Seagate: und vor allem soll es einer der letzten Hersteller sein, der noch 5 Jahre Garantie anbietet.[/quote] [quote]Die Seagate (bei mir hier bis Modell 7200.8) hatten das "angenehmere" Surren, wobei sich die beiden in Sachen Lautstärke echt nicht viel geben. Beim Lesen/Schreiben rattert die Seagate minimal lauter. Habe auch schon Schauerstories vor allem von neueren Samsung-Modellen gehört[/quote] Hallo Loyds, sowas lese ich öfters. Weil die Samsungs wirklich leise sind, und auch preislich im Normalen, wollte ich mir schon eine kaufen. Irgendwie habe ich aber allgemein das Gefühl, daß dieser irre Gigabytehunger eine auf Kante genähte Technologie erfordert, und bin daher eher auf der Suche nach solider Technik, sofern in einer 40...80Gbyte "kleinen" HD nicht auch schon sowas als "Mogelpackung" enthalten ist (ich hatte schon mal eine HD von innen gesehen, die nur eine Scheibe und nur auf der Unterseite einen einzigen Schreiblesekopf hatte, der obere Kopf war einfach nicht am vorhandenen Kopfträger!). Suche nun was bis max. 80GB, nicht unbedingt von Samsung, auch nicht unbedingt maximal schnell und nicht zwingend viel ram, aber super leise und bekanntermaßen zuverlässig. Danke im Voraus für Tipps!

Antwort 1 von Luke_Filewalker

Hi

Lange Antwort:
Nun, nach fast 2 Jahrzenten Erfahrungen mit Festplatten habe ich Platten von so ziemlich jedem Hersteller verbaut, sowohl bei Kunden als auch im privaten Kreis und entsprechend Erfahrungen damit. Jeder dieser Hersteller hatte wenigstens einmal in ihrer Geschichte mit einer "miesen" Platten-Serie zu kämpfen die deren Ruf kurzfristig oder sogar sehr nachhaltig "versaut" haben. Manche haben sich nie wieder ganz erholt. Es gab eine Zeit, vor allem die alten Amiganer werden sich erinnern, da gab es nichts über einer SCSI Platte von Quantum. Ich habe heute noch in einem stark getunten Amiga 500 eine Quantum Platte drin mit sagenhaften 100MB! die noch immer funktioniert. Kürzlich nach, zugegeben, sehr langer Zeit festgestellt.

Heute? Wem ist Quantum in Bezug auf Festplatten noch ein Begriff? Alles ändert sich und schneller denn je. Richtig dauerhafte Qualität gibts kaum noch, alles ist auf Massenmarkt und schnell und billig ausgelegt. Haben wir ein Stück der Mentalität zu verdanken, die besagt das alles nur noch möglichst wenig kosten darf. Ich persönlich sehe nur noch ein Einheitsbrei auf dem Markt. Das gilt vor allem für den ATA-Markt, bei SCSI sieht das nochmal anders aus. Langlebigkeit und Dauerstress ist (noch) immer eine Domäne der SCSI-Platten. Es gibt aber Ausnahmen auch bei ATA Platten (siehe weiter unten)

Ich habe selbst und ganz bewusst Samsung Platten für meinen primären PC ausgesucht. Natürlich wie üblich erst nach tagelanger Recherche und auswerten von Berichten und Kundenmeinungen. Es sind keine Raketen, aber zuverlässig und wirklich leise.

Empfehlen kann ich aber auch Seagate, war die letzten Jahre immer erste Wahl für mich. In den späten 90'er hab ich die aber gemieden wie der Teufel das Weihwasser, aufgrund vieler schlechter Erfahrungen. Genauso wie WD. Und später IBM. Tja, wie gesagt, alles ändert sich und die Hersteller lernen aus ihren Fehlern.

Im meinem nächsten PC werden z.B. definitiv Raptoren verbaut. Die Raptor ist eine Edel-Marke von WD deren Platten sich 1) durch sehr hohe Geschwindkeit auszeichnen und 2) die für Dauerstress konzipiert sind. Letzteres kann durchaus wichtig sein, die wenigsten wissen nämlich, dass die meisten ATA-Mainstream-Platten überhaupt nicht für Dauerstress ausgelegt sind... und so werden sie munter lustig sogar in Servern verbaut die rund um die Uhr laufen sollen. <- Am falschen Ende gespart. Alledings, auch hier kann man wieder argumentieren das Platten ja nix mehr kosten und so baut man halt ein Raid Mirror auf und wenn eine Platte den Dienst versagt, wird sie einfach ausgetauscht. Allerdings wäre die Raptor nichts für Dich, da sie 3) nicht gerade ein Leisetreter ist. ;)

Kurze Antwort:
Ich habe schon lange nichts mehr von irgendwelchen "derben" Ausrutschern bei den Platten-Herstellern gehört. Ich denke mit einer aktuellen Seagate machst Du nichts falsch. WDs sind oftmals einen Tick fixer, aber leider auch einen Tick lauer. Samsungs, zumindet die die ich kenne, sind wirklich angenehm was ihre Geräusche angeht und ich habe bis jetzt noch keine Ausfälle auf dem Tisch gehabt. Aber okay, hier sollte man berücksichtigen das Samsung noch ein "Frischling" ist, verglichen mit den "alten" Platten-Herstellern.

Antwort 2 von uwei

Es gibt auch ganz brauchbare interne Festplattengehäuse zur Entkopplung und Geräuschdämmung.
Hab zufällig eine Raptor als Systemplatte und zwei 400GB Spinpoint, die Samsungs wegen Preis, Performance, Laufruhe.
Das erste halbe Jahr haben alle schon mal überlebt.;)

Die Raptor als sehr schnelle Platte. Auch wenn ich mit WD negative Erfahrungen hatte und zu einer Zeit, als alles rief, WD sind prima und halten ewig.
Was hat es mir gebracht? Eine defekte Platte, eine erste Austauschplatte, die nur PIO mitmachte, eine zweite Austauschplatte, die zwar nicht neu laut S.M.A.R.T. nicht 100% tadellos war, aber immerhin schon 5 Jahre anstandslos als Systemplatte im alten PC läuft.

Statistiken und Erfahrungen anderer interessieren mich eher wenig.
Mich interessieren nur Platten und Hersteller, die bei mir das Zeitliche gesegnet hat.
Was weiß ich denn z.b., unter welchen Bedingungen die Platten betrieben wurden.

Seagate z.B. mag ja gut sein und statistisch lange halten, lag aber bei meinen Auswahlkriterien nicht vorne dran.
Das allein hat für mich gezählt.

Auch nutze ich als Privatperson nicht Festplatten in Größenordnungen, wo ich mir über die Lebensdauer meiner Platten Gedanken machen müsste.
Wem nützt es, zu wissen, dass bei XYZ von 1000 Platten nur eine statt zwei kaputtgeht, wenn er gerade die tausendste hat?
Außer jetzt so offensichtliche Dinge wie das IBM-Dilemma vor Jahren.

Zusammengefasst interessieren mich Daten und Tests über Festplatten bedeutend mehr als deren statistische Lebensdauer. .

Was mal z.B. Lebensdauer betrifft, wurde in einer von google in Auftrag gegebenen Studie über 100000 ihrer Server-Festplatten bis 5 Jahre Betriebsalter beispielsweise interessanterweise festgestellt, dass die Betriebstemperatur in den ersten 2-3 Jahren keine Rolle spielt.
Ab dem 3.Jahr wird es dann aber ab 35°C kritisch.
Interessanterweise wurden dagegen neue Platten, die kurzfristig ausfielen, überwiegend kühl betrieben, um die 20°C.
Fabrikneue Platten, die sofort übermäßig beabsprucht wurden, hatten eine Ausfallquote wie sonst 5 Jahre alte Platten. Ab 3 Jahre alten Platten gab es eine erhöhte Ausfallquote bei wenig genutzten Platten gegenüber normal genutzten.
Die Erkenntnis in etwa, sachte "einfahren" und hoffen, dass sie das ominöse 3.Jahr überleben, das eine Art Knackpunkt darstellte. Einmal drüber weg, verhielten sie sich wieder wie ein halbes Jahr alte.

Zwar nun keine wirklich verwertbaren Erkenntnisse, aber mal interessante Aspekte, wenigstens im Serverbereich.

Antwort 3 von Zemmel

Hi !

Ich schwöre (z.Zt.) auf WD, nachdem ich mit Samsung ziemlich auf die Nase gefallen bin: Hatte eine SP1604N. Nach 3 Monaten defekt. Neue Platte auf Garantie, nach 6 Monaten defekt. Muss wohl eine "schwarze" Serie gewesen sein. Wurde dann gegen eine SP1614N getauscht. Die läuft.

Aber seit der Samsung-Geschichte habe ich in meinem Fileserver eine 200GB WD-Platte, die seit dem Einbau 24 Stunden pro Tag läuft, obwohl sie nicht dafür ausgelegt ist. Den Rechner habe jetzt ich seit ca. einem Jahr nicht mehr ausgeschaltet. Keine Probleme bisher.

Aber hilft das jetzt weiter?
Eigentlich nicht . Man kann Glück oder Pech haben.
Zitat:
Ich habe schon lange nichts mehr von irgendwelchen "derben" Ausrutschern bei den Platten-Herstellern gehört.

Ich auch nicht.
Also spricht m.E. nichts dagegen, eine Samsung-Platte zu nehmen, wenn Geräuscharmut ein Kriterium für dich ist (finde ich auch sehr wichtig)
Übrigens: meine 200GB Western Digital gibt nur ein relativ leises Sirren von sich und ist beim Zugriff nicht merklich lauter.

Gruß

Klaus

Antwort 4 von Bossanova

Hi,

und verbindlichsten dank für eure interessanten Berichte!
Ihr schreibt wahrscheinlich von Konsumerplatten, wie sie derzeit im Handel gängig sind. Ich suche allerdings etwas anderes, aber wahrscheinlich gibt es das gar nicht mehr, weil es auch niemand aufgegriffen hat.

Was mich wirklich brennend interessiert:
Ich habe z.B. eine ca. 7 oder 8 Jahre alte WD. Mir scheint, die wird noch lange halten. Weil sie wahrscheinlich nicht so hoch gezüchtet ist, wie heutige Platten mit glatt 20-facher Kapazität (was sind das nur für ultra ultra feine Pits??)
Weiterer Vorteil: Keine Kopfgeräusche, aber der Motor hat eine laute und hohe Frequenz, die trotz Dämmplatten immer noch ein bisschen durchnervt. Deshalb läuft sie ein Stockwerk tiefer in einem kleinen Backuprechner praktisch rund um die Uhr in einer besseren Besenkammer und speichert Formulare und nichts als Formulare.
Eine 20GB Sygate und eine 10GB Fujitsu (auf der derzeitig je ein Betriebssystem läuft), scheinen mir genauso zuverlässig zu sein, beide auch im gleichen Alter und sehr leise, jedoch musste ich die Seagate auf Schaumgummi lagern, weil deren Kopfgeratter unsäglich laut ist, und sich auf das Desktopgehäuse übertrug. Jetzt ist es weg und ansonsten hört man ihren Motor überhaupt nicht.

Das sind natürlich alles Platten von gestern, aber es sind alles gute Platten, nur dürften sie halt gern etwas größer sein. Was ich suche, ist sozusagen das missing link zwischen heutiger bombastischer Massen Speicherkapazität und der hohen Zuverlässigkeit einer leisen Platte mit der zuverlässigen Technik, die für meinen Bedarf maximal 40...80GB haben muss. Letztes Jahr hatte ich es schon einmal mit einer 80GB-Deskstar von Hitachi versucht und nach nur 2 Wochen damit unschätzbare Daten verloren... Seit her ist das Fabrikat "unten durch", zumal ich viele weitere schlechte Sachen darüber lesen konnte. Aber immerhin habe ich dem Hitachifabrikat meinen Entschluss zu jenem Backuprechner zu verdanken.

Es handelt sich also bei meinem Favorit um eine preiswerte und gute Platte, die noch zwischen herkömmlicher Plattentechnik liegt, und den bereits erhältlichen, aber noch horrend teuren Flashspeicherplatten, bei denen sich offensichtlich manche User auch mit 20GB zufrieden geben (können).

Ich hoffe, dass ich meine vom Massenbedarf abweichende Richtung etwas erhellen konnte.

Grüße

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