Guten Tag,
Ein ähnlichesThema wurde kürzlich schon einmal gepostet von "mephan". Da er zu einem Demokraten tendiert, aber sehr wohl ein gutes Thema vorschlug, greife ich das auf. Ich habe es so formuliert, dass es jeder gut verstehen kann (keine Ursache).
"Ab wann bricht die Regierungsform ein, sollte die Wahlbeteilung dauerhaft unter einen bestimmten Prozentsatz an der Bevölkerung zurückfalle"
oder auch
"Wenn ein Bürger in diesem Land nicht wählen geht, dann ist das nicht gut"
Die erste Frage kann ich nicht beantworten, da ich mich nicht für Politik interressiere und mir die im Prinzip auch egal ist.
Die zweite Frage geht mich aber schon an, da ich wie leider viele das Recht habe, zu wählen. Der einfache Geist wird sich denken: "Wie schön, jede Stimme zählt". Das ist leider genau das Problem, weshalb es vielerorts politisch wie wirtschaftlich garnicht gut aussieht.
Ich verstehe nichts von Politik und habe deshalb auch kein Recht zu wählen. Auch denke ich, dass zweidrittel der Bevölkerung kein Recht hat, überhaupt wählen zu gehen.
Daher wähle ich nicht. Nicht weil es uncool wäre oder weil ich mit Minderparteien symphatisiere, sondern weil ich von Politik nichts verstehe. Ich kenne nicht mal ein Zehntel der inländischen Gesetze zu Einfuhrbestimmungen. Ich habe auch keine Ahnung welche Dinge rund um den Globus das deutsche Bruttosozialprodukt beeinflussen könnten ( schätze,es dürften einige hundertausend sein) und wie diese Dinge in Wechselwirkung zueinander stehen. Politik ist so komplex dass selbst hochgebildete Personen nach vielen Jahren Studium nicht in der Lage sein können, die gesamtpolitische Situation auch nur eines Landes ansatzweise zu beherrschen. Deshalb gibt es, nunja, Experten in den jeweiligen Bereichen und politische Fachbereiche. Aber selbst dadurch kann eine derart komplexe Wirtschaft und Landespolitik nicht überschaut werden können. Nicht weil diese Menschen Idioten sind, sondern weil es einfach nicht möglich ist, dieses komplexe Flechtwerk an Zusammenhängen zu beherrschen.
Es ist ekelerregend zu sehen, wie sich Personen erdreisten die Landesregierung mitzubestimmen, die selber überhaupt keine Ahnung von Politik besitzen. In keinem anderen Bereich unserer Gesellschaft wird dieses Eingreifen des Pöbels so geduldet wie in einer Demokratie.
Einem Bäcker sage ich nicht wie lange er seine Brötchen backen muss, damit die Rosinen darin nicht verschmoren. Weil ich kein Bäcker bin. Einem Kasinobesitzer sage ich nicht, welche Tische besonders hohe Gewinne abwerfen, weil ich es nicht kann. Einem 5-Sterne-Koche sage ich nicht wie er seine Speisen zuzubereiten hat. Weil ich kein Koch bin. Weil ein Problem dann verschlimmert wird, sobald sich sich Leute einmischen die nichts davon verstehen. Klingt total einleuchtend, selbst für Demokratieverblendete.
Trotzdem werden Leute dauerhaft geduldet, sich in Dinge einzumischen die ihren Horizont völlig übersteigen. Aber ausgerechnet in der schwersten Disziplin von allen, kommen Metzger, Sachbearbeiter und Wurstbudenbesitzer zu der einhelligen Meinung sich einmischen zu müssen. Auch Mittel- und Oberschicht sind von dieser widerlichen Art der Selbstüberschätzung betroffen.
Politik ist Schadensbegrenzung und das war sie immer und deshalb sollte es in der Pflicht eines jeden Bürgers liegen, diesen Schaden dadurch zu begrenzen, dass er sich nicht in Dinge einmischt von denen er nichts versteht. Ich bin Realist und erkenne sowas.
spectral