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Gefragt in HW-Sonstiges von
Hallo liebes Forum,

vielleicht können mir hier Elektroniker auf die Sprünge helfen.

Es geht um 2 Blei-Gel-Akkus, je 12 V 10 ah, die so geschaltet werden sollen, dass 24 V gezogen werden können.

Ich hatte vom einem Lieferanten 2 in Reihe geschaltete Beli-Gel-Akkus bekommen:

1. Akku ---- 2. Akku

Es wurde hier Plus-Pol und Plus-Pol beider Akkus miteinander direkt verbunden.
Der Plus-Pol des Ladegerätes wurde am Minus-Pol des 1. Akkus angeschlossen, der Minus-Pol des Ladegerätes am Minus-Pol des 2. Akkus angeschlossen.

Angeblich soll das so funktionieren und hier soll dann 24 V herauskommen.

Kann das jemand bestätigen? Handelt es sich hier um eine Reihenschaltung? Oder doch um eine Parallelschaltung? Muss die Schaltung vielleicht doch eher so sein: + 1. Akku mit - 2. Akku und - 1. Akku mit + 2. Akku (also alles über Kreuz)?

Es geht um einen Elektro-Roller mit 24V-Motor.

11 Antworten

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Beantwortet von saarbauer Profi (15.6k Punkte)
Hallo,

nur grob,

Reihenschaltung -> Spannung wird erhöht 2*12 V mit in Reihe = 24 V, Stromstärke bleibt gleich

Parallelschaltung -> Stromstärke wird erhöht 2* 50 Ah = !00 Ah, Spannung bleibt gleich

Gruß

Helmut
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Beantwortet von kjg17 Profi (34.4k Punkte)
Hallo,

das dürfte so nicht ganz hinhauen, sieh dir das bitte nochmal etwas genauer an.

Vermutlich sieht es nur so aus, als ob die Plus-Pole der Akkus miteinander verbunden wären und daraus ergibt sich dann wiederum deine Beschreibung zum Anschluss des Ladegerätes, die aber nicht funktionieren kann.

Um mit 2 12V-Akkus auf 24V zu kommen müssen sie in Reihe geschaltet sein und dazu ist der Plus-Pol des einen Akkus mit dem Minus-Pol des anderen Akkus zu verbinden. Die Stromabnahme bzw. das Laden erfolgt über die dann noch 'freien' Pole der beiden Akkus, also wieder einmal an Plus und einmal an Minus.

Gruß
Kalle
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Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
Ich bin KEIN Elektroniker, aber rein logisch macht mich das hier stutzig:
zkippie schrieb am 06.05.2010 um 08:52 in der Frage:

Der Plus-Pol des Ladegerätes wurde am Minus-Pol des 1. Akkus angeschlossen, der Minus-Pol des Ladegerätes am Minus-Pol des 2. Akkus angeschlossen.


Müsste das nicht eher so sein: +Ladegerät an +Bat1, -Bat1 an +Bat2 und -Bat2 and -Ladegerät!?
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Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
OT: Kalle, ich war zu langsam. *g*
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Beantwortet von Experte (9.8k Punkte)
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Beantwortet von saarbauer Profi (15.6k Punkte)
Hallo,

bei der von dir angesprochenen Scaltung, + an + und - an - ist eine Parallelschaltung,

Reihenschaltung ist +an - der anderen Batterie

Gruß

Helmut
0 Punkte
Beantwortet von
Danke für Eure Hilfe, ich freue mich wirklich sehr darüber.

Anscheinend hat der Hersteller dann wohl in der Tat eine Parallelschaltung der beiden Akkus angefertigt, denn es waren wirklich beide Plus-Pole beider 12V-Akkus miteinander verbunden und waren nicht mit dem Ladegerät verbunden.

Diese Paralellschaltung bewirkt doch wie man erfahren konnte eine Kapazitätssteigerung. Bei einem Elektro-Roller sicher dann auch nachvollziehbar.
Nur, warum habe ich dann ein 24V (28V max.)-Ladegerät, mit dem die Ladung bisweilen (bis die 2 x 12V-Akkus schlapp machten) durchgeführt wurde? Demnach liefern die beiden Akkus bei Paralellschaltung ja dann nur 12V, nicht 24V. Der Roller hat einen 24V-Motor...

Kann es vielleicht sein, dass es sich um eine paralelle und eine serielle Zusammenschaltung gleichzeitig handelt?

Ich bin im Moment ratlos.
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Beantwortet von Experte (9.8k Punkte)
was steht auf einem akku drauf ??

das ist dann auch drinnen
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Beantwortet von friedel Experte (3.3k Punkte)
Hallo.

Der Lieferant hat definitiv Mist gebaut. Das, was er dir beschrieben hat, ist auch keine Parallelschaltung. Schließe das auf keinen Fall so ans Ladegerät an. Der eine Akku wird dann falsch herum aufgeladen, was zwangsläufig zu seiner Zerstörung führt. Dazu kommt, dass der richtig angeschlossene Akku dann mit einer sehr viel zu hohen Spannung aufgeladen wird. Das führt zur Explosion dieses Akkus, wenn die Sicherung des Ladegeräts nicht rechtzeitig auslöst! Das Ladegerät liefert 28V. Der falsch gepolte Akku addiert seine 12 Volt. Der richtig gepolte Akku wird dann zwar in richtiger Polung angeschlossen, aber er bekommt 40 Volt! Er darf höchstens 14,1 Volt bekommen.

Wie schon mehrfach beschrieben wurde, muss der Pluspol des einen Akkus mit dem Minuspol des anderen Akkus verbunden werden. Der Roller bzw. das Ladegerät kommen dann an den Minuspol des ersten Akkus und den Pluspol des zweiten Akkus. Normalerweise unterscheiden sich die Anschlussklemmen des Rollers, sodass die eine eh nur an einen Pluspol und die anderen nur an einen Minuspol passt. Außerdem kannst du die richtige Polung daran erkennen, dass der Minuspol der Reihenschaltung mit dem Fahrgestell des Rollers verbunden sein muss. Der Minuspol des Ladegerätes kommt dann an den Minuspol des Reihenschaltung, der Pluspol des Ladegerätes an den Pluspol der Reihenschaltung.

Achtung! Wenn du das ganze zusammenbaust, ist es wichtig, dass beide Akkus die gleiche Kapazität haben und gleich voll sind! Wenn man 2 Akkus in Reihe schaltet, fließt durch beide Akkus immer der gleiche Strom. Wenn also ein Akku leer ist und einer voll ist. Wird der leere Akku weiter entleert. Das geht so lange, bis er in falscher Polung wieder aufgeladen wird. Das führt, wie ich ja schon geschrieben habe, zu seiner Zerstörung. Beim Aufladen ist das ganze noch fataler. Da die Spannung der Reihenschaltung durch den leeren Akku noch nicht hoch genug ist, lädt das Ladegerät immer weiter auf. Dabei wird der leere Akku normal geladen während der volle Akku auf Spannungen aufgeladen wird, die weit über seiner zulässigen Ladeschlussspannung liegen. Das führt zur Explosion!

Eine Kapazitätssteigerung kannst du durch eine Parallelschaltung von Akkus erreichen. Dabei muss die Nennspannung der Batterien genau gleich sein. Da aber jede Zelle von einem Bleiakku eine Nennspannung von 2 Volt hat, ist das unproblematisch. Eine Bleibatterie hat immer 2, 4, 6, 8, 10, 12, ..., oder 24 Volt Nennspannung. Die Kapazität braucht bei der Parallelschaltung nicht gleich zu sein. Aber natürlich nutzt dir das nur dann etwas, wenn die Schaltung für deinen Roller brauchbar ist und wenn wenn du sie mit deinem Ladegerät laden kannst. Das kann ich leicht mit einem Beispiel veranschaulichen. Stell dir eine Taschenlampe vor, die eine Birne für 9 Volt enthält. Sie wird betrieben mit 6 Batterien à 1,5 Volt, die in Reihe geschaltet sind und dadurch 9 Volt liefern. (So sind die Batterien in fast allen batteriebetriebenen Geräten angeschlossen. Da kannst du auch feststellen, dass immer der Pluspol der einen Batterie an den Minuspol der nächsten kommt.) Wenn du statt dessen nur eine Batterie mit 1,5 Volt anschießt, fließt nur 1/6 des normalen Stroms und die Batterie hält 6 mal so lange, bis sie leer ist. Wenn du 6 Batterien à 1,5 Volt parallel anschließt, fließt immer noch der niedrige Strom, wie eben. Aber die Kapazität der Batterieschaltung wurde versechsfacht. Jetzt dauert es also 36 mal so lange wie normalerweise, bis die Batterien leer sind. Aber die Birne brennt nicht, weil die Spannung zu niedrig ist. Genau so wird auch dein Roller nicht funktionieren, wenn die Spannung zu niedrig ist. Aber es wird dann viel länger dauern, bis die Batterie leer ist...
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Beantwortet von doc-jay Experte (6.8k Punkte)
Noch ein Hinweis!
Wenn du die Akkus., wie du beschrieben hast, "Über Kreuz" anschließt, also den Pluspol des einen an den Minuspol des anderen, und das ganze nochmal zurück, dann bekommst du einen klassischen Kurzschluss, mit der Konsequenz dass dir das ganze Gebilde gewaltig um die Ohren fliegt!!
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