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Gefragt in Security Viren von
Hallo beisammen,

ich habe heute eine externe Festplatte, die einst exFat formatiert war, via Schnellformatierung (diesmal NFTS) formatiert.
Außerdem habe ich ca. 3 x ca. 5-10 Minuten lang mit 2 verschiedenen Löschmechanismen (Gutmann (35 passes), Gutmann lite (10 passes) und US Air Force 5020 (3 passes)) mit einer gründlichen Formatierung begonnen.
Hat mir dann (weil die Daten nicht soooooooooooooo "topsecret" sind ;-)) doch entschieden zu lange gedauert, so dass ich diese Vorgänge jeweils nach der oben genannten Zeit immer abgebrochen habe.
Hab dann noch 2-3 mal verschiedene Clustergrößen gewählt und via Quickformat (Windows 7) zwischen NFTS und exFAT herumformatiert.
Enderbnis ist jetzt eine NTFS-formatierte-Platte :-)

Mich würde interessieren, ob durch das hin und her und die ganzen verschiedenen Vorgehensweisen, eine Datenrettung noch möglich ist, oder ob es soweit "sicher" ist, um alte Daten vor der Wiederherstellung mit herkömmlicher Software nicht wiederherstellen zu können? (Die Daten wurden vor den Formatierungen übrigens erst gelöscht, dann der Papierkorb geleert und dann schnellformatiert)

Habe mal gelesen, dass es schon sicher wäre, wenn man von FAT auf NTFS schnellformatiert, weil dann automatisch die komplette Plattenstruktur umgewurschtelt worden is.
Kann ich aber nicht ganz glauben :-)

Danke für Eure Antworten :-)

P.s.:
Plattenspezifikationen:
Größe: 640 GB
In Verwendung: ~ 250-350 GB
Datentypen: in erster Linie Backups von privaten Bildern, Videos

19 Antworten

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Beantwortet von tomsan Experte (6.6k Punkte)
Naja, viele Versuche hast Du ja gemacht.... allerdings würde ich die auch durchziehen, nicht abbrechen. Wer weis, an welchen Bereichen die nun zugange waren.


Aber ich halte die Daten für relativ schwer rekonstuierbar (wenn auch nie unmöglich). Festplatten würde ich eh nicht weiterverkaufen.... erstrecht nicht, wenn leicht paranoid ist und verschiedene Shredder-Programme einsetzt :)
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Beantwortet von
Hi,

lade dir doch mal testweise ein wiederherstellungsprogramm
(z.B. die Demo hiervon )
und scanne mal die Platte

mfg
andré
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Beantwortet von Experte (6.4k Punkte)
Mach doch nochmal eine Partitionsverschlüsselung mit Truecrypt, nur zur Sicherheit...man weiss ja nie ;-)
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Beantwortet von
Also die Platte hab ich nicht mehr. Hab das Ding umgetauscht, nachdem sich mein Händler Sachen erlaubt hat, die weder BGB noch "Gewissen" gegenüber einem Stammkunden gestatten.

Die Festplatte wird also recht sicher wieder irgendwo eingesetzt. Da die Daten aber nicht sonderlich intim waren, hatte ich keine Lust, 1 oder 2 Tage für den Formatierungsvorgang abzuwarten.

Sofern man nicht mithilfe von Budgetsoftware (<< alles, was ein Otto-Normalverbraucher so in die Hände bekommen kann), jedes Fitzelchen wiederhergestellt werden kann, wär das ja schon sehr beruhigend :-)

Dass es mithilfe von professionellen Laboratorien o.ä. gehen könnte, möchte ich an dieser Stelle gar nicht diskutieren :-) Wer das macht, nur um meine Urlaubsbilder sehen zu können, hat ohnehin einen Dachschaden :-P

Also ich bin auf weitere Meinungen gespannt, bisher sieht's für mich ja eher gut aus :)

Die Platte war übrigens eine 2,5"-Festplatte...weiß nicht, ob das bei der Datenwiederherstellung eine Rolle spielt :) Denk mal eher nicht.
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Beantwortet von penorek Experte (3.8k Punkte)
Hi,

das formatieren einer HDD löscht deren Daten nicht. An der Stelle an denen die Shredder ihre Arbeit getan haben ist mit Sicherheit nichts mehr zu rekonstruieren. Da die Programme aber nicht durchgelaufen sind wird noch einiges zu finden sein.
Mal abgesehen von dem Stress dem die HDD ausgesetzt ist halte ich es für sinnvoller die Platte mit Datenmüll zu füllen.
Ich habe schon für viele Bekannte daten wieder hergestellt und mit den Bekannten dann unter anderem die geretteten Urlaubsbilder gesichtet.
Wer soetwas freiwillig macht hat ein Ding an der "Klatsche" ;-)

penorek
0 Punkte
Beantwortet von
Alles klar, so habe ich es (leider) auch vermutet.
Das Quick"format" von exFAT auf NTFS wird selbst herkömmliche Wiederherstellungssoftware unberührt lassen, oder?
Naja, dann hoff ich einfach mal, dass die Platte nicht an den nächstbesten Hobby-Datenretter gerät :D
Und das alles nur, weil ein Händler des Vertrauens zum absoluten Giersack mutiert :-)
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Beantwortet von Experte (6.4k Punkte)
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Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
Hi

Wenn Du mir diese Platte gegeben hättest nach all Deinen Bemühungen, hätte ich Dir sehr zu Deinem Erschrecken demonstrieren können, wieviel jemand, der sich auskennt, da noch zurückholen kann.

Ich geh mal auf die einzelnen Punkte ein. Da ich solche Platten auch beruflich in die Finger bekomme zum Daten retten oder endgültig zum löschen, bin ich mal ein wenig direkt:

LeiT90 schrieb am 25.05.2010 um 14:38 in der Frage:

ich habe heute eine externe Festplatte, die einst exFat formatiert war, via Schnellformatierung (diesmal NFTS) formatiert.

Grundsätzlich völlig nutzlos, egal welche Windows Version. Zumindest wenn es um das sichere Löschen gehen soll. Das hält nur Anfänger auf die keinerlei Ahnung von Datenspeicherung auf Festplatten haben. ;-)

Außerdem habe ich ca. 3 x ca. 5-10 Minuten lang mit 2 verschiedenen Löschmechanismen (Gutmann (35 passes), Gutmann lite (10 passes) und US Air Force 5020 (3 passes)) mit einer gründlichen Formatierung begonnen.

Prinzipiell ist Gutmann Wipe "supergründlich". Wer damit seine Platte löscht, kann gar nichts falsch machen. Ausser unnötig Zeit verbraten. US Air Force 5020 oder US DoD 5220 (3 Durchläufe, auch US DoD Short genannt) würden völlig genügen. Gutmann Wipe ist bei Festplatten völliger "Overkill" und stammt noch aus Diskettenzeiten.

Hat mir dann (weil die Daten nicht soooooooooooooo "topsecret" sind ;-)) doch entschieden zu lange gedauert, so dass ich diese Vorgänge jeweils nach der oben genannten Zeit immer abgebrochen habe.

Das dabei natürlich nur ein winziger Bereich gelöscht wurde, dürfte ja klar sein wenn Du abbrichst. Nur der Vollständigkeit halber.

Hab dann noch 2-3 mal verschiedene Clustergrößen gewählt und via Quickformat (Windows 7) zwischen NFTS und exFAT herumformatiert.
Enderbnis ist jetzt eine NTFS-formatierte-Platte :-)

Das nutzt auch nicht wirklich viel, solange es nur mit Quickformat geschieht. Erst eine komplette Formatierung und mindestens Vista ist erforderlich um tatsächlich die Platte zu überschreiben. XP und darunter überschreibt die Platte selbst bei einer Komplettformatierung nicht!

Mich würde interessieren, ob durch das hin und her und die ganzen verschiedenen Vorgehensweisen, eine Datenrettung noch möglich ist

Du wirst Dir die Antwort jetzt vielleicht denken können: Ja, ist es. Mit den entsprechenden Tools und Erfahrung. Dieses ganze Rumgehampel hat nur eines gebracht: Zeit verbraten. Sicher wird man nicht mehr alles zurückholen können, aber noch sehr viel.

Habe mal gelesen, dass es schon sicher wäre, wenn man von FAT auf NTFS schnellformatiert, weil dann automatisch die komplette Plattenstruktur umgewurschtelt worden is.
Kann ich aber nicht ganz glauben :-)

Ich auch nicht, da sind wir schonmal zwei. Kurz: Blödsinn! In einem Profiprogramm testet man einfach alle Dateisysteme durch bis man Ergebnisse kriegt, wenn das Dateisystem unbekannt ist. Wenn das ursprüngliche Dateisystem dagegen bekannt war, stellt man das ein und gut ist. Da ist es egal welches Dateisystem das letzte war, mit dem Quickformat gemacht wurde.

Mit nur einem einzigen Tool und nur ein einzigem Durchgang hättest Du die Platte in akzeptabler Geschwindgkeit wirklich sicher löschen können. z.B. mit DBAN mit QuickErase (1 Durchlauf Pseudorandom, für Privatpersonen völlig ausreichend) oder mit etwas mehr Aufwand auch mit Eraser.

Schau Dir mal diesen Artikel an. Dort erfährst Du einiges zu den Hintergründen, welche Tools (nur ein winzige Auswahl) man verwenden kann und wie man prinzipiell mit DBAN umgeht.

LeiT90 schrieb am 25.05.2010 um 15:29 in A4:

Also ich bin auf weitere Meinungen gespannt, bisher sieht's für mich ja eher gut aus :)

Aus Datenschutz-Sicht ganz allgemein siehts eher ganz schlecht aus für Dich. ;-)

Du hast einfach nur sinnlos auf der Platte "herumgespielt", aber nicht wirklich sauber gelöscht. Da Du Win 7 hast, hätte eine einzige Komplettformatierung mit NTFS völlig ausgereicht um jegliche Softwarerettung unmöglich zu machen. Weil Windows ab Vista bei einer Komplettformatierung tatsächlich die gesamte Platte mit Nullen überschreibt. Von einer derart behandelten Platte können nur noch Spezialisten wie Kroll Ontrack in ihren Labors "vielleicht" noch das eine oder andere Datenfragment retten und auch nur mit viel Glück und wenn die Jungs und Mädels ganz exakt wissen wonach sie suchen müssen und wenns Donnerstags warm ist und man die Sterne sieht. Aber bei modernen Platten sind die Erfolgsaussichten bereits bei einem QuickErase mit Nullen verschwindend gering. Bei einem QuickErase mit Pseudozufälligen Werten ist das ganze so gut wie Aussichtslos.

Ist jetzt eh zu spät, aber für die Zukunft...
0 Punkte
Beantwortet von luke_filewalker Experte (3.3k Punkte)
Nachtrag zu meinem letzten Absatz: Die Labors können aus den Bereichen zwischen den eigentlichen Spuren durch die Restmagnetisierung nach Daten suchen. Mehr dazu in dem Link.
0 Punkte
Beantwortet von
Danke für die ausführliche Antwort :-)

Habe den Artikel gelesen, NACHDEM die Festplatte bereits wieder beim Händler war ;-) Sonst hätte ich diesen 1xDurchlauf sicherlich ausprobiert.

"Einfaches" Windows-7-Formatieren hat mir leider zu lange gedauert. Nach ca. 10 Minuten war der Fortschrittsbalken immer noch komplett leer und mehr als 1-2 Stunden Zeit hätte ich für die Formatierung leider nicht gehabt.

Von daher hatte ich lieber ein wenig herumgespielt und das Ding dann zurückgebracht.

Als Ergebnis kann man jetzt eigentlich festhalten:
- Alle Daten, die im Papierkorb gelöscht worden sind, bleiben weiterhin wiederherstellbar
- Lediglich ein paar der Start-Gigabytes dürften wirklich 100% leer geräumt worden sein :D
- Alle Daten (inkl. den gelöschten Papierkorbdateien) sind ohne großen Aufwand auch mit Budgetprogrammen wiederherstellbar.

Gut, ..ist natürlich kein allzu befriedigendes Ergebnis, aber damit musste ich eigentlich rechnen :-)
Ich denke dennoch, dass die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch ist, dass ein Datenschnüffler seine Festplatten beim Händler erwirbt :-) Die kaufen sowas doch lieber bei EBay.

Nächstes Mal hab ich einfach mehr Zeit - hoffentlich :-)
...