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Gefragt in Plauderecke von
Hallo,

Ich hätte da eine kleine Verständnis frage zum sg. "Cross Border Leasing". ich fine entweder zu einfache oder *viel* zu komplizierte Erklärungen...

Also:

Es gibt einen investor und einen Verkäufer (zB die stadt Berlin), des weiteren ein leasing objekt (zB die berliner Kanalisaton).

-> Berlin verkauft die Kanäle an einen Investor.
-> das Geld des Investor setzt sich aus ca 80% an Darlehen und 20% Eigenkapital zusammen.
-> Berlin tut das Geld auf ein Konto in einer "Steueroase", und kassirt zinsen
-> Berlin mietet das die Kanäle vom Investor zurück
-> Nach x Jahren kauft Berlin die gesamten Kanäle zurück

Also, wo wurden jetzt die Steuern gespart? Für was?
Wo ist das Risiko für Berlin, bzw den Investor?

danke,
csb

5 Antworten

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Beantwortet von simser Experte (3.7k Punkte)
Berlin verkauft die Kanäle an einen Investor.


Zu schlechten Konditionen.
Wird nach außen dann als Plus ausgewiesen.

Berlin tut das Geld auf ein Konto in einer "Steueroase", und kassirt zinsen


Bei unvertretbar hohem Risiko.
Geschieht dann also clandestin.

Berlin mietet das die Kanäle vom Investor zurück


Zu überhöhten Mieten (vgl Arcandor).

Nach x Jahren kauft Berlin die gesamten Kanäle zurück


Zu überhöhtem Preis, nachdem die Kanalisation weiter verfallen ist.
Zudem wurde die Immobilie zwischenzeitlich finanziell hoch belastet.
Dann könnte auch 1€ ein weitaus zu hoher Preis für das verschuldete Objekt sein.

Wo ist das Risiko für Berlin, bzw den Investor?


Der Investor geht keins ein, sitzt darüberhinaus in einem rechtlich geschützten Raum, z.B. Monacco oder noch geschützter.
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Beantwortet von nostalgiker6 Experte (7.1k Punkte)
Das mit der Steueroase muss nicht sein.
Aber Du hast vergessen, dass (ursprünglich) der amerikanische Investor allerlei von SEINER (US-) Steuer absetzen kann/konnte.

Im Grunde war es von anfang an zumindest unmoralisch, in meinen Augen beinahe kriminell, dass eine deutsche staatliche Stelle mittelbar einem andere Staat Geld aus der Tasche zieht. Von allen unverstandenen Risiken einmal ganz abgesehen!
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Beantwortet von
dass (ursprünglich) der amerikanische Investor allerlei von SEINER (US-) Steuer absetzen kann/konnte.


Wo denn?
Er muss ja eigentlich Zinsen zahlen, wenn er Kredite aufnimmt?

Unmoralisch, keine frage, aber wo ist das Risiko für Berlin oder den Investor? Das Geld liegt ja sicher auf einer Bank...?

Ach ja, und letzlich zahlt ja NUR der amerikanische Steuerzahler dafür, nicht der deutsche, oder?

danke schonmal,
csb
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Beantwortet von nostalgiker6 Experte (7.1k Punkte)
Zinsen muss er zahlen - aber das sind absetzbare Kosten. Darüber hinaus kann er nach und nach Teile des gesamten Investitonsbetrages (Eigen- und Fremdmittel) - oder gar den ganzen Betrag - steuermindernd absetzen. (Förderung von Auslands-"Investitionen".) Ich las allerdings, dass die Amis solchem Missbrauch einen Riegel vorschieben woll(t)en.
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Beantwortet von halfstone Profi (18.1k Punkte)
Hi,

also die Städte und Kreise in Deutschland dachten ja jahrelang das wäre eine tolle Idee und sitzen jetzt auf heruntergekommenen Schulen, Kanalsystemen... die ihnen zu überhöhten Mieten und mit Renovierungsrückstau zum Kauf angeboten werden.

Egal ob moralisch oder nicht, das sollte jeder Mensch verstehen, dass so etwas nicht nachhaltig ist, auch die Beamten auf dem Ämtern.

Gruß Fabian
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