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Gefragt in Plauderecke von
Hallo, bei der Fussball-EM gab es ja u.a. die Diskussion darüber, ob Mesut Özil ein "richtiger Deutscher " wäre. In einigen Boards war zu lesen, dass in der Dfb-Elf nur Spieler mit deutschem Namen spielen sollten...
Worauf ich konkret hinaus will: ein Bekannter von mir ist im Ruhrgebiet geboren, wo ja mindest jeder Dritte Vorfahren hat, die in den letzten 100-150 Jahren eingewandert sind. Im Telefonbuch findet man fast mehr osteuropäisch klingende Namen als "richtige" deutsche Namen. Der Bekannte hat nun einen Namen in der Art wie zB "Frank Brzezinski". Er ist der Meinung, so lange wie er die Email-Adresse frank-brzezinski@irgendwas.de verwendet hat, bekam er ungewöhnliche viele dumme Antworten oder gar keine Resonanz von Firmen oder Unternehmen auf seine Emails. Dann hat er sich irgendwann ein Pseudonym zugelegt, eine Email-Adresse in der Art wie frank-lehmann@irgendwas.de Seine Emails unterschreibt er seitdem auch, wenn möglich "MfG Frank Lehmann". Seinen echten Namen verwendet er nur noch, wenn es völlig unumgänglich ist. Er ist der felsenfesten Überzeug, dass er seit dieser Umbenenung auf seine Emails zu verschiedenen Themen viel mehr vernünftige Antworten, bzw überhaupt Resonanz erhält.
Meine Fragen: hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Ist es in der Gesellschaft des 21.Jahrhunderts wirklich noch notwendig und sinnvoll einen "richtigen" deutschen Namen zu haben? Sollte jeder, der einen ausländisch klingenden Namen hat, zum Einwohnmelderamt gehen und dort einen Antrag auf Namensänderung stellen?

13 Antworten

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Beantwortet von
Solche Ansinnen sind kontraproduktiv.

Aber es gibt immer wieder dumme und überängstliche Kommunikationspartner, sowie es auch immer wieder so überängsliche Typen wie deinen Bekannten gibt; sowas kann man nicht ausschließen, dem sollte man aber offensiv entgegenwirken und eben nicht so wie dein Bekannter.

Bildung tut Not.
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Beantwortet von penorek Experte (3.8k Punkte)
Hi,

Deutsch bleibt Deutsch, da kann kein Personalausweis/Einbürgerung was ändern. Die Özil-Gurken Truppe mal aussen vor gelassen.

Die Hatz auf Ausländern treibt ja nur die Presse voran. Ausländer sind ja imho nur langbärtige mit dunklem Teint. Kein Engländer /Ammi etc. wird man als Ausländer beschimpfen.

Aber wehe du bist Kurde oder kommst aus den "Schurkenstaaten".

Das "ki" (ende des Namens) klingt polnisch (anlehnung... gekaufter Adelstitel).

Das Hauptproblem liegt bei deinem Bekannten. Egal welcher Herkunft, man/frau sollte zu seinem Namen stehen.

Penorek
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Beantwortet von
seid wihr kaine däutsche mehr ihn die nationalelf haben tun sind wihr auch nie wider weltmister gewordet!
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Beantwortet von nighty Experte (6.6k Punkte)
hi all ^^

falls ihr es vergessen haben solltet

pisastudie wie kulturstudie

die deutschen sind die duemmsten in europa und die kulturlosesten auf der welt

ich stelle lieber ali moskbrozynsli ein als einen depperten deutschen

gruss nighty
0 Punkte
Beantwortet von
bucher sepp und wo hast du dein deutsch gelernt?
0 Punkte
Beantwortet von
Wenn diese Gesellschaft angeblich so tolerant ist, dann frage ich mich, warum ich in den letzten 15 Jahren im Web noch keinem Ali, Mohammed, Aysche, Stanislaw, Iwan begegnet bin?!?
Warum gibt es auch hier nur halftstones, saarbauern, kalles usw. ?
Anscheinend haben doch alle Menschen mit ausländischen Wurzeln, Angst davor (berechtigt?) sich im Web zu outen.

Mein Entschluß: Ich werde jetzt mal einen Selbsttest unternehmen und die nächsten Wochen im Web unter dem Namen "yussuf_islam" posten.
Mal schauen, welche Erfahrungen ich dabei sammele.
(vielleicht die gleichen wie Günther Grass vor einigen Jahren bei seinem Buch "ganz unten" ?)
0 Punkte
Beantwortet von yussuf_islam Mitglied (849 Punkte)
Kurze Rückmeldung:
Mein Selbstversuch (siehe Beitrag Nr. 6 vom 2.10.) ist bisher sehr
positiv ausgefallen. Niemand hat mich (hier bei supportnet) wegen
dieses Namens diskriminiert, sondern ich habe stets höfliche und fast
ausschließlich sachdienliche Antworten erhalten.
Kompliment an das Board und die Teilnehmer!
Einziger kleiner Schönheitsfleck war der Beitrag eines Users, welcher
meinen (vermeintlich muslimischen) Opa beleidigt hat. Das wurde aber
dann auch postwendend vom Mod gelöscht.
Eigentlich wollte ich das Experiment mit dem Yussuf nach mehr als 2
Monaten beenden und mir wieder einen gängigen Usernamen zulegen.
Aber vorhin kam mir die Idee, dass man für einen verlässlichen Test
der Toleranzschwelle noch einen zweiten, noch härteren, Versuch
starten müsste. Deswegen werde ich mich demnächst statt
"yussuf_islam" wohl "Der_Katholik" nennen. Das ist bekanntlich eine
Minderheit, welche speziell in Kreisen der Grünen und Ultralinken
besonders verhasst ist und diskriminiert wird.
Mal schauen, wie dieses Experiment verläuft. Bin schon richtig
gespannt!
Gruß, Bernd
0 Punkte
Beantwortet von
Erlaube bitte zwei Anmerkungen zu diesem Thread, Bernd.

1.

In Antwort 2 schreibt jemand:

Deutsch bleibt Deutsch, da kann kein Personalausweis/Einbürgerung was ändern.


Wodurch soll denn sonst eine Änderung stattfinden können als duch Einbürgerung? Deutscher ist man als deutscher Staatsbürger und als sonst nix. Alle weiteren Sichtweisen sind letztlich rassistisch bis fremdenfeindlich.

2.

Nach Habermas ist ein Merkmal der Sprache die ihr innewohnende Rationalität. Wenn dem so ist, dann unterstellt deine (sprachliche) Vorstellung von fehlenden Verwendung fremder Namen und die damit einhergehende Unterstellung der Fremdenfeindlichkeit der Unterlassung jeglicher Negativäußerungen gegenüber deiner Kunstfigur gerade die Fremdenfeindlichkeit, die eigentlich deiner eigenen Vorstellung innewohnt.

(Das ist zugegebenermaßen ggf. nicht leicht zu verstehen, was auch daran liegt, dasss Mangel an Bildung und Fremdenfeindlichkeit Hand in Hand gehen.)

3.

Was verstehst du unter "ausländisch"?
Eine Geo-Position?
Eine Staatsbürgerschaft?
Kultur ist jedenfalls fließend und Herkunft sozial bedingt und nicht über Blutlinien vererblich.
0 Punkte
Beantwortet von
Die Dummheit hat noch nie interessiert, in welchem Jahrhundert sie sich befindet... Es wird sie auch im 22., 23. etc Jahrhundert geben.

Aber SO etwas ist schon unglaublich:
Das Hauptproblem liegt bei deinem Bekannten.

Da wird also jemand offenbar wegen seines Namens diskriminiert, und Schuld daran ist er selber??? Unfassbar.

trialanderror
0 Punkte
Beantwortet von kromgi Experte (3.7k Punkte)
Hi & Moin Leute!
Heißes Thema, gute und nicht so gute Kommentare...

Meine Fragen: hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Ja, einer meiner Bekannten....
Hier die Erfahrung: Er ist aufgewachsen und arbeitete in Niedersachsen,
nach der Wende n Job in Mecklenburg Vorpommern gesucht... und gefunden! Freundin, geheiratet, und so weiter eben.
Nach ein paar Jahren wollte er sich wieder beruflich verändern und hat n neuen Job gesucht, auch wieder in der alten Heimat.
Nur Absagen bekommen. Warum? Keine Ahnung. Dann hat ihm einer seiner Kumpels mal geraten, als Absendeadresse seine Heimatadresse in Niedersachsen anzugeben. Sprich, die Adresse seiner Eltern.
Gesagt, getan. Angeblich hat er danach 4 Bewerbungen geschrieben...... mit Elternadresse als Wohnsitz!
4 Termine zum Vorstellungsgespräch bekommen!


Gibt es sowas wirklich, oder ist das immernoch in den Köpfen der Leute drin? Dieses Ost-West-Denken?

kromgi
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