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Gefragt in HW-Sonstiges von snoopie Experte (3.2k Punkte)
Hallo!

Nach der Anschaffung eines neuen TV-Gerätes wurde festgestellt, dass dieses keinen echten Netzschalter hat. Eine Anfrage beim Hersteller (Samsung) wurde von diesem mit einer Empfehlung beantwortet: Das Gerät sollte immer im Standby-Betrieb gehalten werden, daher gibt es keinen Netzschalter. Bei Netztrennung könnten sich Einschaltspitzen nachteilig auf das Gerät auswirken, wenn über längere Zeit ohne Spannung könnte es persönliche Einstellungen verlieren, und ausserdem sei der Verbrauch im Standby-Betrieb ja sowieso nur 0,3W.

Dies steht aber im krassen Gegensatz zu den allgemein immer wieder vorgetragenen Empfehlungen, zum Zwecke der Energieeinsparung Geräte nicht im Standby-Betrieb zu belassen, sondern wenn erforderlich über eine schaltbare Steckdosenleiste komplett vom Netz zu trennen. Und nachdem man schon des Öfteren hörte, dass Geräte im Standby-Betrieb zu Bränden und dergleichen führten, haben wir uns hier angewöhnt, über Nacht und vor allem bei längerer Abwesenheit alle betroffenen Geräte komplett vom Netz zu nehmen.

Ein zweiter Samsung-TV, der nur alle paar Tage mal in Betrieb ist und ansonsten über eine Steckdosenleiste mit Schalter abgeschaltet wird, versieht seinen Dienst hier seit etwa 2 Jahren ohne Probleme. Speichervergesslichkeit oder ähnliches wurde noch nicht festgestellt.

Ich möchte diese Frage zur Diskussion stellen. Liegen negative oder positive Erfahrungen zur völligen Netztrennung von elektronischen Geräten, speziell TV, vor? Wie wird es bei euch gehandhabt?

Gruss,
Snoopie

12 Antworten

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Beantwortet von halfstone Profi (18.1k Punkte)
Hi Snoopie,

so ein Gerät würde ich per se nicht kaufen, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es für einen Fernseher ein Problem darstellen sollte, wenn er kompltett vom Netz getrennt wird. Da hat dir der Samsung Support einen Bären aufgebunden, wie gesagt nur meine Meinung.

Gruß Fabian
0 Punkte
Beantwortet von terror_tubbie Experte (3k Punkte)
Hi

Mein Philips und auch der Sony brauchen nach der Netztrennung die doppelte Zeit, um wieder hochzufahren, da aber, weil das CI-Modul neu installiert wird und die Karte eingelesen wird.
Deshalb bleiben die im StandBy so lange ich nicht länger wie 24 Stunden weg bin. Bei längerer Abwesenheit ziehe ich alles raus, Netzstecker und auch Antenne.
Das mit den Energiesparen ist schon richtig, deshalb schaue ich vor den Kauf schon, das der TV im StandBy und im Betrieb sehr wenig verbraucht. (Rechne mal deine 0,3Watt hoch, 1000 Stunden macht 3 KWh, bei 30 cent pro KWh 90 cent, in knapp 42 Tagen nur StandBy Betrieb).
Energie spareen kann man nur beim Kauf selber. mein 4 Jahre alter Philips 32 Zoll im StandBy 7 Watt, im Betrieb u 140 Watt, der 40 Zoll Sony im StandBy > 0,1 Watt und im Betrieb maximal 55Watt. Da meine Kiste am Tag wenigstens 12 Stunden läuft (auch wenn keiner hin schaut) achte ich schon beim Kauf drauf.
Richtige Netzschalter kenne ich aber an keinen Geräten mehr, weder an TV, noch DVD, Anlagen usw. Selbst das Autoradio geht nicht mehr komplett abzuschalten.
Also bei mir bleibts im StandBy. Von Bränden in der Technik gehe ich nicht aus, weil es zu selten vorkommt. Nur wenn man gezielt danach sucht, findet man da was, aber rechne das mal hoch auf die verkauften Geräte, da kommste sicher unter 0.1%

Das ist aber auch nur meine Meinung

Tubbs
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Beantwortet von
Nee, nee,
Wenn der TV ca. 4 Stunden am Tag läuft, ist er 20 Stunden im Standby, das ganze bei 365 Tagen macht 0,3*20*365=2190 Watt, also 2,136 kWh. Und die kWh kostet so ca. 25 ct. macht also 54 ct im Jahr.

Als Faustformel kann man aber über den Daumen auch sagen, dass 1 Watt Standby im Jahr 2 Euro kostet.
Nach dieser Regel wären die 0,3 Watt also 60 ct im Jahr.
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Beantwortet von
0,3*20*365=2190 Watt, also 2,136 kWh

keine Ahnung was ich mir dabei gedacht habe ...
richtig ist: 0,3*20*365 = 2190 Watt, also 2,19 kWh
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Beantwortet von zemmel Experte (3.2k Punkte)
Moin!

Also ich halte die Auskunft von Samsung für eine blöde Ausrede.
Unser Toshiba-Gerät wird bei Nichtgebrauch grundsätzlich per schaltbarer Steckdose vom Netz genommen und hat noch nie deswegen rumgezickt - auch nicht bei längeren Aus-Zeiten, z.B. Urlaub.
Was die Startzeiten anbelangt, habe ich keinen Unterschied zwischen Start aus dem Standby und Start aus dem "Aus" festgestellt.

Gruß

Klaus
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Beantwortet von
Wenn man das allerdings auf 60 Mio Fernsehen hochrechnet, dann kommt man auf eine Leistung von 18 MWatt/h. Was wiederrum einen (ganz) kleinen Kraftwerk entspricht.

Von daher ist die Überlegung, ob man den Fernseher aus macht, meines Erachtens gar nicht mal so dumm....

Und wenn man über den Fernsehen nachdeckt, überlegt man das auch bei anderen Geräten und wenn das jeder macht, dann bekommen wir vllt irgendwann wiede einen richtigen Winter mit schön viel Schnee ;)

Gruss
Ebayuser
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Beantwortet von
Ja, ebayuser, da hast Du natürlich recht. Ganz ausschalten ist immer besser.
Aber: die von Dir errechneten 18 MWatt/h durch den Standby sind nix gegen den Verbrauch im wirklichen Betrieb. TV und andere Geräte GANZ auslassen bringt noch mehr.
z.B.: 1 Stunde Wäschetrockner laufen lassen, also ein Trockenvorgang, kostet so viel wie 1 Jahr TV im Standby mit 0,3 Watt.
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Beantwortet von
hallo, richtiges ausschalten und gedächtnisverluste, naja das hatten nicht mal die alten (anno 1997) tv geräte.
hat sich da samsung zurück entwickelt?

es ist kein neues problem, also "hungry stand by" und das fehlen des netzschalters schon ein standard.
die hersteller wussten damals warum die das so machen und die haben sich bestimmt schon mehrmals kaputt gelacht, als man mit der notlösung zwischenschalter oder stromleiste herauskam.
denn nicht wenige geräte haben, auch wenn auf eine längere zeitspanne verteilt, den geist dadurch aufgegeben.
das nennt man "richtiges einsschalten", im groben...
man muss dafür sorgen, dass die arbeitssignale nicht vor der versorgungsspannung anliegen.
es ist in der analogtechnik und genauso in der digitaltechnik wichtig, als ein beispiel kann man hier gut einen FF erwähnen.
beim FF (rs speicher) dürfen nicht zustände wie 0|0 oder 1|1 an den eingängen gleichzeitig anliegen, da der FF in einen zufälligen zustand kippen kann.
um hier entgegen zu wirken nutzt man die R (reset) eingänge oder setzt ein definiertes pegel (H/L) an den entsprechenden eingängen ab und das erledigt man meistens mittels einer R/C-kombination, und eben der spannungsversorgung.
man stellt einfach sicher, dass die controller etc in ihre ausganslage kommen.

das gehört einfach zum schaltungsdesign, auch wenn es nicht direkt mit der eigentlichen funktion eines gerätes zu tun hat.
bei manchen geräten ist der nötige aufwand höher als das was das gerät machen soll.
da kann man sich schon vorstellen, dass da manche hersteller abstriche macht.

dann kommen die schon erwähnten spannungsspitzen dazu, die nicht selten durch eine einfache stromleiste mit schalter entstehen können.

beim stand by hat man sich damals und meistens immer noch darauf geeinigt, dass geräte vom stand by schnell wieder laufen müssen.
dass man da energie sparen soll, war nie richtig gefordert, es gab ja keine genauere richtilinien dazu.
wir haben jetzt zwar welche, aber da man die schaltbaren stromleisten weiter als eine notlösung vorschlägt, dann ist das eher fraglich, ob die hersteller daran interesse haben.
natürlich gilt das nicht für alle hersteller, aber genauer sollte man schon bei einem gerätekauf schauen.

stand by und/oder strom sparen hat sich inzwischen zu einer absurden situation entwickelt.
ich denke da zwangsläufig ans wassersparen.
eine gemeinde sparte wasser und zur belohnung hat man den leuten mit einer erhöhten wasserrechnung gedankt.
die haben ja weniger wasser verbraucht, aber dadurch sank ebenfalls das abwasser, ist ja logisch.
nur als man die wasserwerke danach fragte, kam dann eine verblüffende antwort
"die abwasserkanäle sind selbst reinigend, was natürlich einen bestimmten volumen an abwasser erfordert.
jetzt sank aber das abwasservolumen und mussten wir mit frischwasser nachspüllen.
es kosten nun mal geld"

ich schätze mal da hat die politik und der kunde/käufer noch einiges zu tun.
wobei den potenziellen käufern reicht erst mal, dass das neue erworbene gerät macht was es machen soll und gut ist.
ob es "grün" ist, kommt später und oft gar nicht, also kann man sich gleich auf einen langen prozess vorbereiten.

mfg
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Beantwortet von snoopie Experte (3.2k Punkte)
Hallo !

Vielen Dank euch allen für eure Meinungen.

Ja, vor und beim Kauf ist das mit dem fehlenden echten Netzschalter gar nicht so leicht festzustellen. Ausserdem haben ja heute immer mehr Geräte diese Eigenschaft (in meinen Augen ein Mangel).

Die Entscheidung für das Samsung-Gerät fiel in erster Linie in Bezug auf die Bildqualität, das Design und die gewünschte kleine Grösse, sowie mit der Erfahrung, dass das bereits vor zwei Jahren gekaufte Gerät dieses Fabrikats bisher keine Probleme zeigte.

Ich habe mich nun entschlossen, trotz abweichender Hersteller-Empfehlung, auch den neuen TV genau wie die anderen hier vorhandenen Geräte über eine schaltbare Steckdosenleiste zu betreiben.

Erstens hat die bisherige Erfahrung gezeigt, dass keines der Geräte dadurch nachteilig beeinflusst wurde. Selbst der andere TV von Samsung scheint damit seit zwei Jahren auch keine Probleme zu haben.

Klar, bei dem einen oder anderen Gerät dauert es nach dem Einschalten etwas länger, bis es richtig in Betrieb kommt, aber das sind ja nur kurze Zeitspannen.

Ausserdem nerven mich die im Standby-Betrieb meist leuchtenden LEDs. Tagsüber sind sie ja kaum zu sehen, nachts im Dunkeln erscheinen sie aber meist viel zu hell und stören dann z.B. in Schlafräumen erheblich.

An eine Energieeinsparung denke ich zugegebenermassen im Zusammenhang mit Standby-Betrieb weniger, weil es da ganz andere Möglichkeiten gäbe, wie z.B. gerade nicht benutzte Geräte einfach jedesmal auszuschalten.

Und irgendwie bin ich bei Reisen beruhigter, wenn ich weiss, dass die meisten Elektrogeräte (ausser Kühlschrank und Tiefkühlschrank) sauber vom Netz getrennt sind.

Der ganze Digitalkram hat es sowieso in sich. Hier war mal eine Blumenlampe per digitaler Schaltuhr täglich für einige Stunden in Betrieb. Als es während unserer Abwesenheit der digitalen Schaltuhr aus unbekannten Gründen einmal einfiel ihr Programm zu vergessen und in den späten Abendstunden die Blumenlampe in kurzen Zeitabständen immer wieder ein- und auszuschalten, dachten die Nachbarn schon an Einbrecher und hätten beinahe die 110 angerufen. Glücklicherweise hatte einer der Nachbarn einen Schlüssel und den Mut, die Wohnung zu betreten, nachzusehen und der Schaltuhr den Saft abzudrehen. Seither ist erbeitet dort wieder eine der guten alten mechanischen Schaltuhren.

Gruss,
Snoopie
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Beantwortet von
grundsätzlich ist es für elektronische bauteile besser, wenn sie immer schön betriebswarm gehalten werden, anstatt abzukühlen und wieder aufzuwärmen. aber das ist alles nur die theorie. soll jeder halten wie er will. und die rechnung mit 60millionen haushalte mit standby geräten brauchen soundso viele atommeiler für sich alleine interessiert mich auch erst, wenn alle unsere politiker mit säcken bekleidet barfuß rumlaufen, ohne dienstwagen, ohne 3-4 wohnsitze und ferienhäuser usw. und so fort ....

imho
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