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Gefragt in PC-Sonstiges von fleischi Mitglied (171 Punkte)
Hallo,

ich habe mal eine Frage an die Elektriker unter Euch:

Ist es gefährlich, ein UNGEÖFFNETES PC-Netzteil auszutauschen?

Selbstverständlich würde ich NIE ein PC-Netzteil öffnen, ich bin ja nicht lebensmüde. Dass
das sehr gefährlich ist, ist mir sehr bewusst, wegen der geladenen Kondensatoren IM
Netzteil usw.
Auch dann, wenn dass Netzteil nicht mehr am Strom hängt usw.

Ich würde z. B. in dieser Reihenfolge vorgehen vorgehen:

1. PC herunterfahren
2. Schalter am Netzteil auf Null stellen
3. Stecker vom Netzteil aus der Steckdose ziehen
4. Netzteil-Reset durchführen (Power-Taste am PC ca. 15 Sekunden gedrückt halten)
5. Stromkabel aus dem Netzteil ziehen (ich weiß nicht, ob dieser Schritt zwingend
notwendig ist)
6. Netzteil ausbauen

Dann dürfte doch eigentlich nichts passieren, oder?

Freue mich auf Eure Antworten.

Gruß Fleischi

9 Antworten

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Beantwortet von computerschrat Profi (32.2k Punkte)
Hallo Fleischi,

wenn du es so machst, wie du es selbst beschreibst, dann ist es ungefährlich. Das schlimmste, was passieren kann, ist dass die das Netzteil auf den Fuß fällt, und das kann auch recht schmerzhaft sein :-)
Den Schritt 5 Stromkabel aus dem Netzteil iehen ist zwar aus Gründen der Sicherheit nicht mehr erforderlich, weil das andere Ende schon nicht mehr in der Steckdose steckt, aber du wirst das Netzteil dann leichter handhabe können, deshalb ist es sinnvoll.

Viel Erfolg!

Gruß
computerschrat
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Beantwortet von fleischi Mitglied (171 Punkte)
@computerschrat

Hallo computerschrat,

danke für Deine schnelle Antwort. Trotzdem hier noch ein paar Fragen.

1. Kann ich nach dem Durchführen meiner Schritte gleich mit dem
Ausbau des Netzteils beginnen oder sollte ich noch etwas warten
(wegen der Kondensatoren usw.)?

2. Ist es notwendig bzw. besser sich vorher zu erden (mit
Erdungsmatte, Armband usw.)?

3. Ist es richtig, dass alles, was NACH dem Netzteil kommt,
ungefährlich ist, also die Kabel und Stecker des Netzteils, weil diese
lediglich 12V bzw. 5V usw führen?

4. Wie gefährlich sind die Kondensatoren auf dem Mainboard?
Genauso wie die im Netzteil?

5. Führt der 24polige Mainboard-Stecker auch 12V oder sogar 24V?

Gruß Fleischi
0 Punkte
Beantwortet von computerschrat Profi (32.2k Punkte)
Hallo Fleischi,

1. Du kannst direkt loslegen. Selbst, wenn noch Kondensatoren geladen sein sollten, sind die nicht zugänglich, weil das Gehäuse des Netzteils nicht geöffnet wird.

2. Erdungsmatte oder ein Armband sind nicht erforderlich. Achte darauf, dass du vor dem Berühren des Computer-Innenlebens das Gehäuse berührst. Eventuelle statische Aufladungen durch Reiben zwischen Pullover und Stoffbezug des Stuhls werden dadurch abgeleitet. Statische Aufladungen sind nicht für dich selbst gefährlich, sie könnten aber, wenn sie nicht vorher abgeleitet werden Schäden im PC anrichten.

3. Ja, "hinter" dem Netzteil liegen nur noch sichere Kleinspannungen vor.

4. Die Kondensatoren auf dem Mainboard sind durchweg ungefährlich. Die werden nicht auf höhere Spannungen aufgeladen, als das Netzteil liefert.

5. Der Mainboard Stecker führt 5V und 12V. Da sowohl +24V als auch -24 VOlt vom Netzteil geliefert weden, liegt zwischen den richtigen Spins auch 24V aber auch die sind bei Berührung völlig ungefährlich.

Gruß
computerschrat
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Beantwortet von fleischi Mitglied (171 Punkte)
@computerschrat

Hallo computerschrat,

nochmals vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Es hat sich zusätzlich noch folgende Situation ergeben, bei der Du mir
bitte vielleicht auch noch einen Rat geben könntest ;-)

Ich habe schön öfter Mainboards in PC-Gehäuse geschraubt, also ist
die ganze Sache eigentlich nichts neues für mich. Doch nun folgende
Situation.

Ich habe ein Mainboard mit 6 dazu passenden Mainboard-Schrauben (M3 x 5) inklusive roter Unterlegscheiben in ein neues PC-Gehäuse
geschraubt. Abstandshalter brauchte ich nicht, denn die Löcher sind
schon "von Natur aus" erhöht, damit das Mainboard nicht aufliegt.

Dabei habe ich die Schrauben jeweils parallel erst leicht angeschraubt
und danach noch etwas fester, aber wiederum nicht zu fest. Dies
führte komischerweise dazu, dass 3 der 6 Löcher so ausleierten, dass
die Schrauben jetzt durchrutschen.

Daraufhin besorgte ich mir folgende Schrauben, die ich auch wieder
jeweils mit einer roten Unterlegscheibe versehen hatte:

Zylinderschrauben mit Schlitz, DIN 84, M 3 x 8, Festigkeitsklasse 4.8,
verzinkt

Dann habe ich jeweils gegen die Schrauben von der anderen Seite

Sechskantmuttern M3 Güteklasse 8 DIN 934 verzinkt geschraubt. Ich
hatte die Schrauben extra mit 8 cm Länge gewählt, um sicherzugehen,
dass die Muttern jeweils auch wirklich darauf passen.

Nun liegen ja die Muttern jeweils direkt an der Gegenseite an dem
Loch an, also an dem "Blech" auf dessen Vorderseite sich das
Mainboard befindet.

Meine Frage ist jetzt, ob durch die Muttern eine "elektrische Leitung"
entstehen kann, da sie ja direkt an dem Blech liegen.

Gleiches Problem hatte ich auch bei den Schraubenlöchern die zur
Befestigung der Steckkarten dienen. Hier habe ich die Grafikkarte und
eine PCIe-USB 3.0-Karte auch zusätzlich mit Muttern befestigt, aber
diesmal sind es Kreuzschlitz-Schrauben mit einer Länge von 5 bis 6
mm.

Kann auch hier keine ungewollte elektrische Leitung durch die
anliegenden Muttern entstehen?

Vielleicht bin ich bei diesen Sachen sehr vorsichtig, aber ich finde,
dass man im Umgang mit Strom nie vorsichtig genug sein kann.

Ich hoffe, dass meine Schilderung einigermaßen verständlich und nicht
zu verwirrend ist und würde mich über Deine Antwort freuen.

Gruß Fleischi
0 Punkte
Beantwortet von fleischi Mitglied (171 Punkte)
@computerschrat

Natürlich nur 8 Millimeter-Schrauben und nicht Zentimeter ;)

Gruß Fleischi
0 Punkte
Beantwortet von computerschrat Profi (32.2k Punkte)
Hallo Fleischi,

wenn M3 Schrauben durchdrehen liegt das vermutlich daran, dass im PC-Gehäuse keine metrischen Gewinde sind, sondern die oft in PCs anzutreffenden zölligen, z.B. solche:
https://www.conrad.de/de/mainboard-schrauben-978728-15-st-978728.html
Diese haben einen etwas größeren Druchmesser und eine größere Steigung. M3-Schrauben haben da keinen richtigen Halt.

Normalerweise soll ein Motherboard im Gehäuse an genau einer Stelle Verbindung zum Gehäuse haben. Meist ist diese Stelle auf der Unter- und Oberseite mit einem etwas größeren metallisch silbernen "Auge" versehen. Alle anderen Stellen sollten unten nicht auf dem Blech aufliegen, deshalb auch die isolierenden Unterlegscheiben.
Die Löcher, durch die die Schraube geht liegen zwar auf Massepotential, die Schraube macht demnach keine unzulässige Verbindung, es könnten aber direkt neben dem Loch andere Leiterbahnen verlaufen, die eventuell Kontakt zum Gehäuseblech haben könnten. Also verwende in jedem Fall die roten Unterlegscheiben.

Für die Slotblechen der Steckkarten gilt auch, dass hier keine metrischen, sondern zöllige Gewinde verwendet werden.
https://www.conrad.de/de/steckkarten-schrauben-978710-15-st-978710.html
Hier sind aber keine isolierenden Unterlegscheiben erforderlich, weil Kurzschlüsse nicht zu befürchten sind.

Gruß
computerschrat
0 Punkte
Beantwortet von fleischi Mitglied (171 Punkte)
@computerschrat

Hallo computerschrat,

vielen Dank für Deine Tipps!

Die roten Unterlegscheiben verwende ich auf jeden Fall. Habe ich
früher auch schon immer gemacht. Soweit ich weiß, gibt es auch
Unterlegscheiben aus Gummi. Welche sind denn Besser

Habe ich Dich alles in allem richtig verstanden, dass die
Sechskantmuttern jeweils so an der Unterseite des Bleches
verschraubt bleiben können, ohne dass dadurch "elektrische
Leitungen" entstehen können?

Wie gesagt, sind die Muttern auf der Unterseite des Bleches jeweils
bis ans Loch geschraubt, haben also ohne Zwischenraum Kontakt zu
dem Blech.

Die roten Unterlegscheiben befinden sich ja auf der Vorderseite auf
dem Mainboard direkt unter dem Schraubenkopf. Wird dadurch auch
die Mutter auf der Unterseite isoliert?

Gruß Fleischi
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Beantwortet von computerschrat Profi (32.2k Punkte)
Hallo Fleischi,

du kannst natürlich anstelle der eigentlich vorgesehenen Schrauben auch die M3 mit Gegenmutter verwenden, auch wenn das nicht ganz so elegant und Montagefreundlich ist. Unterlegscheiben aus Gummi sind eher nicht so geeignet. Die können sich unter Druck so weit zusammendrücken, dass ein kleiner Grat am Bohrloch durch das Gummi durchgrückt.

Die Scheiben solltest aber auf in deinem Fall auch auf der Unterseite des Boards haben. Da du keine Abstandshalter benutzt, liegt das Mainboard auf den relativ großflächigen Höckern der Grundplatte des Gehäuses auf. Hier könnten benachbarte Leiterbahnen Kontakt zum Gehäuse bekommen, wenn da keine Isolierscheibe dazwischensitzt. Jetzt zeigt sich, dass die Benutzung der Abstandshalter eleganter ist, denn dannmüssen unten keine Isolierscheiben sitzen, was die Montage erheblich erleichtert.

Du solltest aber auch noch prüfen, ob das Mainboard ohne die Abstandshalter tastächlich hoch genug sitzt, so dass die Rückseitigen Anschlüsse sauber im entsprechenden Ausbruch des Gehäuses sitzen. Ich kenne es eigentlich nur mit Abstandsbolzen.

Gruß
computerschrat
0 Punkte
Beantwortet von Experte (9.8k Punkte)
Ich kenne es eigentlich nur mit Abstandsbolzen.


bei machen Gehäusen sind die Auflagepunkte nach oben gewölbt.
Da brauchst du keine Abstandsbolzen

vadder
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